Casa Perbellini 12 Apostoli Verona

Besucht im Mai 2025
Mittagessen
Bewertung: Drei Michelin Macarons

Ein Aufenthalt in der Nähe des Gardasees eröffnete die Möglichkeit, das Flagschiff-Restaurant der Perbellini-Dynastie zu besuchen. Diese entstand ursprünglich als Bäckerei und Pasticceria etwas 30 Kilometer südlich von Verona. Eines der Restaurants, welches inzwischen geschlossen wurde, hatte ich schon einmal besucht.
Anreise mit dem Fahrzeug war recht problemlos, nur das vom Restaurant empfohlene Parkhaus war leider voll besetzt. Eine freie E-Auto-Ladestation im gleichen Viertel tat es dann auch. Ein nicht zu langer Fussweg durch die historische Altstadt brachte mich dann pünktlich vor das Restaurant, welches genau um Punkt 12:30 Uhr seine Türen öffnete. Ein bisschen nervig fand ich die dreimalige Erinnerung an den Tagen zuvor, doch ja pünktlich zu sein.
In Empfang genommen wurde ich von einem wahren Komitee und dann sogleich in den ersten Raum links an meinen Platz geleitet.
Im Vorfeld hatte ich mich schon für das Menü IO E SILVIA entschieden. Während des Studiums der Weinkarte wurde schon die ersten zwei Kleinigkeiten gereicht.

Amuses-Bouches 1: Mürbeteigcracker mit Bohnencrème und Beignet mit Liebstöckel-Crème und Blüten

Wein ist in diesem Restaurant für Italienische Verhältnisse recht teuer. Aufgrund der Art der Anreise wollte ich mich eh beschränken und nahm später nur ein Glas Rotwein zum Hauptgang. Nun kam eine ganze Batterie von Amuses-Bouches zusammen mit einem Brioche-artigen Gebäck und hausgemachten Grissini an den Tisch.

Casa Perbellini amuse-bouche*

Man sollte mit einer geeisten Praline mit nicht-alkoholischer Füllung der Geschmacksrichtungen Erdbeere, Passionsfrucht und Rhum und einer Zitronen-Joghurt-Crème on top starten. Das schmeckte gut, war wegen der Süsse aber zu diesem Zeitpunkt des Menüs eher überraschend. Eine knusprige Selleriewaffel mit Tomatenpulver und Füllung aus geräuchertem Ricotta gefiel mir gut.
Links daneben befand sich eine Guacamole Wasabi Crème zwischen zwei dunklen Algencrackern. Den Wasabi konnte ich nicht schmecken und Schärfe war auch nicht vorhanden.
Eine Parmesanpraline mit Crème versetzt mit schwarzem Pfeffer und Granatapfelreduktion war eher unauffällig.
Ein Tartelette mit Knoblauch- und grüner Bohnencrème gefiel mir ausserordentlich gut, zumal sie mit Erbsen allerbester Qualität dekoriert war.
Ein weiteres Highlight dieser Parade war der letzte Snack, eine getrocknete süsse Paprika einer speziellen Sorte aus Süditalien gefüllt mit einer sehr Intensiven Tomatencrème.

Paté Choux

Abschliessend servierte Matteo, einer der Köche, stilecht mit Tock auf dem Kopf, aus einem Dim-Sum-Korb einen warmen Paté Choux gefüllt mit Saffran-Crème und Tamarindendeko.

Foccacia mit Squacquerone-Käse-Crème

Die Foccacia wurde von einem anderen Koch serviert und war in einer Pfanne gebacken worden. Zwei verschiedene Mehlsorten und Kartoffeln waren in ihr verarbeitet worden und diese warme, lockere, fluffige Foccacia zählt zu den besten, die ich je gegessen habe. Man merkt, woher das Business der Familie Perbellini stammt und worauf man hier Wert legt. Die Crème, in der auch Parmesan verarbeitet wurde, war sehr fein, aber mit ihrer leichten Säure eher kontraproduktiv, wollte man die Foccacia voll geniessen.

Meine Waffel… Wolfsbarsch* Tartàre, Frischkäse, Lakritze

Diese Waffel ist ein Signaturgericht des Hauses, welches schon 27 Jahre mehr oder minder unverändert auf der Karte steht. Mir gefiel es sehr gut, da es geschmacklich optimal war, schön mit Texturen gespielt wurde und auch die Temperaturen stimmten, sodass sich die Aromen voll entfalten konnten. Zwischen den Scheiben der Sesamcracker befand sich das leicht mit Zitrus aromatisierte Tatar und die Frischkäsecrème, welche mit Schnittlauch versetzt war. Dazu wurde ein Löffel mit Lakritzsauce gereicht, von dem man etwas vor jedem Biss auf den Cracker tropfen lassen sollte. Das passte recht gut, die “Waffel” war aber auch für sich allein gut.

Spargelbouquet, Langoustine* und trockene Wermutcreme

Nun wurde ein auf Raumtemperatur temperiertes saisonales Gericht serviert, welches 1 1⁄2 Minuten gekochten grünen Spargel und auf einem Binchotan-Grill gegrillte Langoustine, ich nehme an, dass Kaisergranat gemeint war, als Hauptdarsteller hatte. Ferner war auf dem Teller noch eine gelbe Eigelb-Crème und ein mit trockenem Wermut aromatisiertes helleres Pürée zu finden. Orangefarbene Stücke einer gepickelten Rübe fügten eine säuerliche Komponente dazu. Die Zutaten passten gut zusammen und waren optimal zubereitet.

Dazu wurde noch einmal anderes Brot, ein helles und ein dunkleres und Salzbutter aus der Normandie gereicht. Mit dem hellen Brot konnte man die Reste der cremigen Bestandteile des Gerichts gut aufnehmen.

Königliche Zahnbrasse*, Mascarpone-Käse, Sardellen aus Cantabric, Sprossensalat

Nun servierte eine Köchin den Fisch aus einer Pfanne mit viel Butter, in der das Filet konfiert worden war und legte diesen auf die vorbereitete zweilagige Schicht aus Mascarpone-Créme unten und Sardellen darüber. Etwas Fleur de Sel rundete den Serviervorgang ab. Alle nun drei Schichten zusammen gegessen bereiteten ein optimales Geschmackserlebnis. Auch der hochwertige Salat mit einer leichten Vinaigrette passte sehr gut dazu.

Ravioli aus geronnener Ziegenmilch, Erbsen- und Schinkenwasser, rosa Mittelmeer-Garnelen*

Hausgemachte Ravioli gefüllt mit einer Ziegenmilchcrème kamen mit süssen Garnelen und Erbsen. Ein Wasser, aromatisiert mit Erbse und Schinken, wurde am Tisch angegossen. Die Garnelen waren etwas kühler als der Rest. Und da waren sie wieder: die hervorragenden Erbsen, die man in dieser Topqualität selten bekommt. Das Gericht schmeckte gut, auch wenn die Ziegenmilchcrème nicht zu meinen Favoriten zählte.

Lammfleisch, Kalbsbries-Crumble, Bärlauch, Kefir
Weinbegleitung: 2021 Chianti Classico, Tenuta di Carleone, Toscana, Italien

Das Hauptgericht vereinte Lamm aus Spanien in Wagyu-Qualität, d.h. marmoriert mit reichlich Fett, auf einer Marsalareduktion und mit einigen Tropfen Origano-Öl, ein nicht weiter auffälligen Crumble vom Kalbsbries, Kefir-Crème mit etwas Bärlauch unten darunter und eine einzelne mittelgrosse Morchel. Die Fleischqualität und deren Garung waren über jeden Zweifel erhaben und in dieser Zubereitung eine der besten Lammstücke, die ich je gegessen habe. Die Kefirzubereitung sollte wohl etwas Frische beisteuern wie die Minz-Joghurt Beigaben bei nordafrikanischen Lammgerichten. Der Crumble war einfach nur knusprig. Das Bries konnte man nicht identifizieren. Die Morchel passte eher dazu und erfüllte ihre Funktion als Umami- Verstärker gut. Lamm, Morchel und die Marsala-Reduktion sehr ich klar auf Drei-Sterne-Niveau.

Nun war ich auf den süssen Teil des Menüs gespannt, sollte dieser doch in der Kernkompetenz des Hauses Perbellini liegen. Auf den lokalen Käse verzichtete ich aus Zeitgründen.

Pré-Dessert

Mandel-Crumble, Yuzu-Sorbet und Rosmarinöl. Für mich als Yuzu-Fan genau das Richtige und damit ein sehr guter Start.

Schokoladenzucker, Kakaoluft, Bitterorange, Cointreau

Das Dessert war dann so, wie ich es mir im Idealfall gewünscht hätte. Wenige Hauptzutaten, nämlich drei: Schokolade, Bitterorange, Orangenliqueur. Verarbeitet als Orangen-Cointreau- Sorbet, Schokoladencrumble und Orangengel auf dem oberen Teller und als mit Cointreau getränkte Dunkelschokoladen-Teig- Scheibe, Schokoladenzylinder gefüllt mit leichter Schoko- mousse (“Luft”) und einem kunstvollen Deckel mit Orangen-Cointreau-Gelee. Sehr schön.

Casa Perbellini mit Passionsfrucht- auf Birnen-Crème und Kampanile mit Cassis-Mandel-Lolli

Arena die Verona mit Pistazien-Himbeer-Tartelette und Saint-Honoré-Windbeutel und Ponte Pietra mit Tonkabohnen-Aprikosen-Praliné

Teatro Romano mit Gianduia oben und knuspriger dunkler Schokolade unten (High-End “Schoko Crossie”)

Ein kleiner Spaziergang durch die Stadt*

Für die Petits-Fours wurde dann der ganze Tisch mit stilisierten Sehenswürdigkeiten Veronas eingedeckt, auf denen sich jeweils ein bis zwei Petits Fours befanden. Der runde Platz vor dem Kampanile fehlt bereits, da ich aufgrund eines Zeitproblems das Angebot annahm und das Schoko-Kaffee-Sablé-Törtchen, einer Hommage an das L’Ambroise in Paris, zum Mitnehmen einpacken liess. Der Anschnitt zuhause ist auf dem 4. Bild zu sehen. Hat ganz hervorragend geschmeckt. Wie auch alle anderen Kleinigkeiten von hochstehender Qualität waren.

Fazit

Gemäss einem Review kurz nach der Verleihung des dritten Michelin Macarons, das ich gelesen hatte, war ich etwas skeptisch, aber siehe da, es gilt immer wieder: selbst hingehen und sich ein Bild machen. Ich war sehr zufrieden mit der Küchenleistung. Wie man sehen konnte, wird doch einiges geboten. Gleichzeitig ist die Küche leicht. Man ist am Ende gesättigt, aber nicht überfüllt. Das Mittagessen dauerte 2 1⁄2 Stunden.
Im Restaurant sind sehr viele junge Servicekräfte im Verhältnis zur Gastanzahl. Am Anfang war es tatsächlich etwas steif, aber man taute auf von Seiten des Restaurants. Letztendlich ist auch entscheidend, wie man sich als Gast verhält (Wie man in den Wald…).
Restaurants mit höchsten Michelin-Weihen sind nun wie auf einer Kette parallel zur Serenissima aufgereiht (Padova, Verona, Bergamo, Milano). Das Milano-Glied (im Mudec) fehlt noch auf meiner Besuchsliste. Mal schauen, was das Jahr noch bringt…

Webseite des Restaurants: Homepage – Casa Perbellini 12 Apostoli

Mixtli San Antonio

Visited in February 2025
Dinner
Rating: One Michelin Macaron

The Michelin also evaluates restaurants in San Antonio. Among a couple of recommendations and Bib Gourmands there is one restaurant that received a Macaron, Restaurant Mixtli, which serves in their own words “Mexican Culinaria”. The restaurant uses tock as the reservation system and I got my place only via the waiting list.

The restaurant is located in south town in walking distance from the city center with the riverwalk. Every month a fixed multi-course dinner menu with a certain topic is served. In February 2025 it was Mexico 1848, which marks the time when Mexico lost the territories of Texas, New Mexico, Arizona, parts of Nevada, Utah, Wyoming, and all of California to the U.S. Each course should resemble of different regions and the influences of the inhabitants of this area, be it Indians, white settlers, Spanish or ancient inhabitants of south and middle America. For each course four different drink pairings are offered: standard or reserve wine pairing, cocktail and zero proof. I decided for glass-wise pairing and jumped between standard wine, cocktail and zero proof. I started with a glass 2021 Chenin Blanc Bodegas Henri Lurton, Mexico for the first course.

Thesis 1821
Strawberry, Tomato, Foie Gras

The menu started directly with the first course: toast with Foie Gras Crème, pickled cherries, matcha, and a strawberry tomato consommé with chili oil. This was very good. The left plate resembled a little bit the classical combination when it comes to cold foie gras courses: Liver, fruit and brioche. The liquid was also good with peaks of spiciness when one came in contact with the chili oil.

Gulf of Texas
Crab, Prawn, Pickled Carrot

The second course was composed of marinated crab, poached shrimp, carrot, a tomato- celeriac-shallot vinaigrette, and shrimp tuile with dark red powder on top. It reminded me a little bit of a decomposed finer version of agua chile rojo. The taste was dominated by the acidity of the vinaigrette and the spiciness from the powder on top of the tuile.

Non-alcoholic cocktail: Californios
Taste: Fruity, Fragrant, Bright
Tomato, Strawberry, Rose, Bitter Blood Orange
1846- El Camino Real de la tierra adentro
Suadero, Sonoran Wheat

A taco made from sonoran wheat was topped with black bean purée, beef suadero, a cut taken from the middle of the cow between the lower flank and the sirloin. The top layer consisted of tomatillos, a small, green, spherical fruit that looks like a small tomato. It has the botanical name physalis ixocarpa. A salsa was also provided. I do not remember what it was made of.

The Fall of Mexico City
Wild Boar, Dry Chiles

A ravioli filled with wild boar meat and topped with an anchovy white wine reduction and some dry chiles. Salty with a lot of Umami. Good.

The plains tribes
Nixtamalized Squash, Seed Brittle, Piloncillo

Non-deskinned squash pieces cooked in an alkaline solution were located below a Manchego foam with a seed cracker and caviar on top. Piloncillo is a Mexican sugar used here giving it a sweet touch.

1848- Treaty of Guadalupe Hidalgo
Acorn and Texas Pecan Mole, Winter Vegetables

What remained in memory from this course is mainly the very spicy mole. The grilled winter vegetables exhibited different tastes and textures, some smoky, some more bity, some soft: beets, carrots, and cauliflower.

Cocktail: The Braided Treaty
Served Hot Herbal, Tart
Vodka, Genepy, Epazote, Yerba Buena, Hibiscus, Agave, Lemon

This had to go back. The aromas like bitter and acidic it exhibited were simply not to my taste. The issue was handled professionally and a replacement was quickly found.

El Libre
Fruity and Funky
Tequila, Rum, Blackberry, Lavender, Sage, Jocoque
Beyond the treaty
Quail, Croquette, Sauce Américaine

For the main course dressed quail breast and a croquette from the leg meat were placed on a potato mousseline. A sauce Américaine containing salmon roe was added at the table. As a condiment chili pasado was also available on the plate, a dark paste that needs long and careful preparation and origins from the north of Mexico. The course exhibits classical French cooking techniques. The added fleur de sel made it a little (too) salty, was the meat itself already seasoned enough.

Intermezzo

In the bowl shaved celery ice and an apple foam plus a very tasteful white strawberry of extraordinary quality à part.

Dessert
Baba, Clotted Cream, Peach

A baba soaked in a liquid containing cinnamon, vanilla and citrus covered with caramelized flowers and herb leaves. Aside slightly salty clotted cream with Mexican oregano and slices of pickled peach. The recommendation was to take a slice of peach from time to time to equilibrate the sweetness of the other compounds with its acidity. This worked well.

Mignardise

Pistacchio chocolate cube

Summary
Interesting concept but probably not everybody’s favorite to listen to a long explanation of the meaning of the serving before each course. The success proves them right; the restaurant is fully booked each month.
The food is good and uses many typically Mexican ingredients and cooking techniques. For me, I was missing surprises. There was nothing where I really said wow, this is an extraordinary taste. But this probably has to do rather with my expectations than with what was served here. Service was dedicated and professional. Each of the cooks one could observe preparing the food in the open kitchen served at least one course.

Website of the restaurant: Mixtli Progressive MEXICAN Culinaria

Speisemeisterei Stuttgart

Besucht im Dezember 2024
Abendessen
Bewertung: Zwei Michelin Macarons

Der Abend begann eher suboptimal. In Gehweite zum Restaurant auf dem Campus der
Universität Hohenheim sind reichlich Parkplätze vorhanden, allerdings keiner mit E-Auto Ladestation. Die nächste befindet sich etwa 700 Meter entfernt.
Nicht gerade ideal war auch, dass man tatsächlich Punkt 18 Uhr 30 die Tür zum Nebengebäude des Schloss Hohenheim öffnet, in dem sich das Restaurant befindet. Gäste, die etwas früher eintreffen, müssen folglich draußen in der Kälte warten.
Einmal eingelassen, geht man einen langen Gang entlang und erreicht den sehr schönen
Speisesaal, der historisch korrekt in weiß mit allerlei Ausschmückungen gestaltet ist. Die Beleuchtung an diesem Abend war eher gedämpft, aber die Lampe am Tisch ermöglichte, einige vernünftige Fotos zu machen.
Ich hatte im Vorfeld das kleine Menü angemeldet. Zur Menükarte auf dem Tisch lagen noch zusätzlich zwei kleine Karten, eine mit flüssigen Aperitif-Optionen und eine mit verschiedenen Kaviar Supplements.
Wasser und Unverträglichkeiten waren schnell geklärt. Ich wollte mich auf zwei Gläser Wein beschränken und regte an, ein Glas Rotwein zum Hauptgang und etwas passendes Weisses zu den ersten Gängen zu offerieren, z.B. einen Sauvignon Blanc, hatten die Pouilly Fumés bei den letzten Restaurantbesuchen doch gut gepasst. Präsentiert wurden mir dann zwei Weine zur Auswahl: ein Sauvignon Blanc aus der Gegend und ein gereifter Riesling von 2013 von der Mosel. Dieser hatte keine Petrolnoten und eine schön eingebundene Säure, war überraschenderweise aber immer noch auf der fruchtigen Seite. Auch der Sauvignon bot nicht die Mineralität, die ich suchte. Die kompetente Sommelière schenkte dann noch einen jüngeren Riesling ein, der dann in etwa dem gewünschten Geschmacksprofil entsprach.
Auf der Menükarte auf dem Internet nicht einsehbar gab es auch im kleinen Menü noch zwei Extras: das Lamm im Hauptgericht konnte durch Wagyu A5 ersetzt werden. Die Kalbs-Agnelotti konnten durch einen Jakobsmuschelgang ersetzt oder dieser Gang dazubestellt werden. Ich entschied mich für den Ersatz des Pastagangs.
Aperos

Forelle · Ingwer · Reis

Was so ein bisschen wie ein Müsli aussieht, ist ein mit Ingwer angemachtes Tatar der Forelle mit Crunch vom wilden Reis, Bonitoflocken, Kombu, einer asiatischen Gewürzmischung, Korianderöl und Hoisin-Sauce. Dies war zugleich knusprig und voller Umami. Bezüglich des Korianderöls hatte man mich vorher gefragt. Sollte es mir nicht zusagen, hätte ich nach dem ersten Bissen den Snack in die Küche zurückgehen lassen können. Das passierte nicht, da es nicht dominant zum Geschmack beitrug.

Waffel · Sardine · Sanbaizu

Eine super-knusprige Waffel, die beim Anbeissen richtig laut knackte war mit milder Knoblauchcrème und Spitzpaprikastreifen sowie Sanbaizu-Dashi-Gel und eingelegter Sardine belegt. Überraschend für mich war, wie gut die Sardine mit dem Paprika harmonierte. Wirklich ein toller Snack.

Toro von Balfego
Ponzu · AKI Kaviar · Rettich
Weinbegleitung: 2019 Hessigheim Riesling Lassak

Vom Balfego Thunfisch, Leinen-gefangen und dann bis zu optimaler Qualität gehalten, wurde das beste Stück, nämlich der fette Bauch, zusammen mit Rettichwürfelchen zu einem Tatar verarbeitet. Unter einem dünnen Mantel von Akami Toro (vom Rücken) sah man noch Mayonnaise, die sich zusammen mit Avocadoperlen und einigen essbaren Blüten auch obenauf befand. Umgeben war das Ganze von einem Ponzu-Sud und einem milden Koriander-Öl. Sehr schön.

Lachsforelle aus Calmbach
Blumenkohl · Buttermilch · Forellengarum

Phantastisch aussehender und schmeckender Gang mit zu einem Ring drapierter gebeizter und geflämmter Lachsforelle und dreierlei vom Blumenkohl: gepickelt rosa, fast rohe dünne Scheiben und Chips. Dazu ein Molkesud, Kräuteröl und Forellenkaviar.

Brot Aufstriche

Sehr gute Sauerteig-Foccacia kam mit Bordier-Butter und aufgeschlagener Quarkcrème mit geriebenem Parmesan und Kresse. Der Clou war hier ein Ring von süssem Senf.

handgetauchte Jakobsmuschel aus Norwegen
10g Osietra Kaviar · Salicornia · Rettich

Eine grosse fleischige scharf angebratene Jakobsmuschel von vorbildlichem Gargrad gewann durch die schöne Nocke Kaviar noch einmal. Platziert war sie auf einem Algensalat aus Wakame und Salicornia (auch Queller oder Seespargel genannt) neben Rettich. Gebunden wurde das Ganze durch eine Muschelemulsion. Ein ganz hervorragender Muschelgang (oder Kaviargang?).

Lammrücken von der Schwäbischen Alb
Grüne Soße · Sardelle · Aubergine
Weinbegleitung: 2016 Cabernet Sauvignon Magnum Louis M. Martini Napa Valley Kaifornien USA

Die grüne Sosse war in Form ihrer Kräuterzutaten auf dem sehr zarten Lammrücken verarbeitet. Dazu gab es ein vom Service als “hausgemachte Pommes” angekündigtes Pomme Soufflé mit Sardellencrème und frittierten Kapern, eine Praline vom Auberginenragout und einen Lammjus mit dem Fleisch aus der Lammkeule. Dies war eine der besten Lammzubereitungen, die ich in letzter Zeit gegessen habe.

Honig
Ziegenfrischkäse · Thymian · Mandel

Ein so reduziertes Dessert finde ich mutig aber angebracht. Zwei Kugeln mit Thymian aromatisierte Ziegenfrischkäse-Mousse jeweils auf einem Florentiner gesellten sich zu einem Honig-Eis mit applizierter “Honigschlange”. Ein wie ich fand sehr gutes Dessert.

Süßes Finish

Bei den drei Kleinigkeiten war das Salzbretzel-Eis in der linken Schale der absolute Knaller.
Zusammen mit dem warmen Nussbutterschaum unten drunter und den karamellisierten Cashewnüssen war das eines der ungewöhnlichsten und wohlschmeckendsten Mignardises der letzten Zeit.
Besonders war auch die rote Zubereitung vorn rechts, enthielt sie als ungewöhnliche Zutat doch Kümmel. Es war ein Windbeutel mit Himbeer und Shiso. Diese Geschmackskombination fand ich durchaus interessant. Mal was ganz anderes.
Den Reigen schliesst die unspektakulärste Zubereitung, eine Kombination aus Himbeeren, gefriergetrocknet obenauf und als Cracker unten darunter und Passionsfruchtmousse dazwischen.

Fazit
Das war überraschend gut, meine Erwartungen wurden übertroffen. Auf die abschließende Frage, was denn mein Highlight im Menü gewesen sei, konnte ich eigentlich gar nichts so richtig hervorheben. Alles gefiel mir sehr gut. Schöne Produkte, gute Ideen, gut zubereitet. Was will man mehr.
Service durch die drei Damen und den Herrn war professionell und angenehm. Mit der Weinberatung war ich letztendlich sehr zufrieden.
Wenn man sich in der Gegend um Stuttgart befindet, kulinarisch interessiert ist und es zeitlich passt, sollte man ein Abendessen hier in Erwägung ziehen.

Webseite des Restaurants: Speisemeisterei – Stuttgart

Didi’s Frieden Zürich

Besucht im Juni 2024
Abendessen
Bewertung: Im Guide Michelin erwähnt

Das Restaurant wurde kürzlich in einer der beiden grossen Tageszeitungen aus Zürich gelobt. Da ich auf der Suche nach einer für die Schweiz nicht so teuren Option zum Abendessen war, hatte ich hier nun gebucht. Dies war mein erster Besuch.
Das Restaurant befindet sich in der Nähe vom Hauptbahnhof Richtung ETH und bietet neben der Gaststube auch einen Aussenbereich, der aber aufgrund der Lage keine Sonne abbekommt. Das Wetter war warm und so sassen alle Gäste, uns eingeschlossen, draussen. Man isst hier ein Menü und hast die Wahl zwischen 3, 4 und 5-Gängen. Wir entschlossen uns für drei.
Ich hatte das Restaurant auch aufgrund des Angebots auf der Weinkarte ausgesucht, die man sehr schön sogar mit Filterfunktion auf der Website einsehen kann.

Amuse Bouche

Als erstes wurde, wie ich fand, ein sehr schönes Amuse Bouche serviert. Dieses bestand aus zwei etwas dickeren Tranchen Räucherlachs aus dem Rücken, welche auf einem Ratatouile gebettet waren und Estragon-Mayonnaise, Hummus und einen Focaccia-Chip als Begleiter hatten. Das war schon einmal ein sehr guter Start.
Danach wurden Brot und Butter an den Tisch gebracht (ohne Foto)

Filet vom Zander (Estland) auf der Haut gebraten,
an Speckkartoffeln und Artischocken an
Sardellen-Mayonnaise
Chardonnay Vie de Romans, Vie de Romans, Mariano del Friuli Italien | Friaul | 2018 (halbe Flasche)

Zu diesem Gang ist zusätzlich zu den auf dem Foto klar zu erkennenden Komponenten noch zu sagen, dass sich neben der bräunlichen Sardellenmayonnaise, noch Tupfen von rotem Chili-Gel und Erbsencrème auf dem Teller befanden. Der Zander war tadellos zubereitet, die Artischocke etwas schwierig zu essen. Normalerweise lutscht man die Blätter ja aus, was sich in der gehobenen Gastronomie wahrscheinlich nicht wirklich ziemt. Die Kartoffeln waren vor dem Braten in sehr kleine Würfelchen geschnitten worden und neben Speck noch mit Tomate angereichert.
Den Wein hatte ich mir schon vorher ausgesucht. Vie de Romans ist einer der besten Produzenten aus dem Friaul und ich habe diesen Wein auch zuhause.

Ravioli gefüllt mit Wagyu, Pfefferlinge, Trüffel

Dieses Gericht stand nicht auf der Karte, sondern wurde Tages-aktuell am Tisch angeboten. Es war eine schöne Umami-reiche Vorspeise mit aromatischen Pfifferlingen und Trüffeln mit Geschmack. Oft habe ich es schon erlebt, dass gehobelter Trüffel nur Eindruck schindende Dekoration ist und man den Geschmack suchen muss. Noch schlimmer wird es natürlich, wenn dann mit der eigentlich verpönten Zutat Trüffel-Öl nachgeholfen wird. Dem war hier nicht so. Tomate war auch noch präsent. Auf welcher Geschmacksbasis der Schaum zubereitet wurde, habe ich mir nicht aufgeschrieben.

Filet vom Loup de mer
auf Spaghetti alla chitarra mit Sommergemüsen und
Pulpo an Safransauce

Den Wolfsbarsch fand ich ganz hervorragend, der Pulpo war in Ordnung. Die Safransauce passte gut dazu. Spaghetti alla chitarra mit Sommergemüsen klingt nicht sehr spektakulär, ist aber etwas Besonderes. Die Spaghetti sind nicht einfach irgendeine Hartweizenpasta sondern eine frisch produzierte eckige Variante mit Ei aus den Abruzzen. Sie werden “alla” chitarra genannt, da sie auf einem Gitarren-förmigen Werkzeug aus Blättern geschnitten werden.

Rückentranchen und kleines Ragout vom Zürcher Reh
mit gebratenen Eierschwämmli an Portweinjus, jungen Karotten und Briocheknödelscheiben
Château Cantemerle, Haut-Médoc Frankreich | Bordeaux | 2015

Das Reh war vom Ansehen her für meinen Geschmack vielleicht etwas “undercooked”, aber wenn die Wildqualität stimmt, kann das in Ordnung sein. Der Esser hat sich jedenfalls nicht beschwert. Die Pfifferlinge waren wie in meiner Vorspeise aromatisch, Ragout in der Mitte und Jus ebenfalls gut.
Dieser Gang mit rotem Fleisch verlangte nach einem Glas Rotwein und ich entschied mich bei der Auswahl von halben Flaschen für etwas gereifteres. Dieser Bordeaux-Blend aus 64% Cabernet Sauvignon, 26% Merlot, 5% Cabernet Franc, 4% Petit Verdot gefiel uns sehr gut.

Limetten-Esracreme mit Pistaziencrumbles an
marinierter Ananas und Piña Colada Sauce

Ich war auf die Esracrème gespannt. Ich nehme an, dass hier ein spezieller 10%er Joghurt eines Produzenten aus dem Thurgau benutzt wurde. Marinierte Stücken der Ananas unten drunter, Crumblestücke drumherum und eine Kombination von drei Saucen, Kokos, Ananas und Himbeere vervollständigten dieses Dessert.

Auswahl an Sorbets und Glaces:
Passionsfrucht, Weichselkirsche, Schwarzer Sesam

Dazu noch Rhabarber, frische Erdbeeren und eine Mandelhippe.

Fazit

Das Essen war tatsächlich gut. Gute Produkte, passende Kombinationen und tadellose Zubereitungen machten jeden Gang zu einem Genuss. Noch dazu konnten zwei attraktive Weine als halbe Flaschen ausgesucht werden. Die Location war angenehm und der Service professionell. Dies war ein gelungenes Abendessen.

Webseite des Restaurants: Restaurant Didi’s Frieden | Ihr Lieblingslokal (didisfrieden.ch)

Anne-Sophie Pic The Restaurant Lausanne

Mittagessen
Besucht im Juli 2023
Bewertung: Zwei Michelin Macarons

Das Restaurant Anne-Sophie Pic ist eines der Restaurants im Luxus-Hotel Beau Rivage am Ufer des Genfer Sees in Lausanne Ouchy.
Anne-Sophie Pics Hauptrestaurant befindet sich in Valence/Frankreich und ist mit drei Michelin Macarons ausgezeichnet.
Ich hatte in der Nähe von Lausanne zu tun, etwas Zeit bis zu meinem nächsten Termin am Nachmittag und beschloss zu versuchen, bei gutem Wetter mein Mittagessen auf der Terrasse dieses Restaurants einzunehmen.
Nachfrage an der Rezeption des Hotels ergab, dass ein Tisch frei war. So war dieser Walk-In erfolgreich.
Heute war die nur erste Reihe der Tische auf der Terrasse besetzt.
Zu Mittag wird ein drei-gängiges Menü angeboten, welches in 1.5 Stunden eingenommen werden kann. Das Menü wechselt alle zwei Wochen. Freies Valet-Parking ist dabei im Menüpreis inbegriffen. Man kann selbstverständlich auch eins der grossen Menüs ordern, welches dann 6, 7 oder 8 Gänge umfasst. Ebenso ist eine kleine à la Carte Auswahl verfügbar, die jeweils drei Vorspeisen, Fisch- und Fleischgerichte und vier Desserts vorhält. Die Preise bewegen sich dabei auf Pariser Niveau.
Ich startete mein Mittagessen mit einem alkoholfreien Cocktail, verzichtete heute komplett auf Alkohol.

Alkoholfreier Jasmin Sour Cocktail

Ein schöne nicht süsse Alternative zu einem trockenem Champagner/Sekt.

Sellerieblatt mit Rettichcrème und Frühlingsblüten
Spinat Anchovie Gurken Taco
Tartelette von Schweizer Käse mit Dill und Safran

Alle drei Avants-Gouts waren sehr filigran gearbeitet, die Aromen sehr gut austariert und durchaus auf dem Niveau, welches man bei dieser Bewertung erwartet.

Mit Tonkabohne und Madagaskar-Pfeffer aromatisierte Butter
Früchtebrot, geräuchertes Weissbrot, Roggenbrot

Für sich genommen waren Brotsorten und Butter geschmacklich sehr gut. Mir war es ein bisschen zuviel des Guten. Die aromatischen Brote und die aromatisierte Butter lenkten in Kombination etwas vom Purismus des guten Geschmacks ab. Eine einfache gute Butter oder ein einfaches Weissbrot oder Brioche zusätzlich wären die Lösung dafür.

Melonenrosette mit Frischkäsecrème und Basilikum Eis, Mezcal, Gin, Melonenjus

Dieser sensationell aussehende Gruss aus der Küche stellte die hervorragende Produktqualität der Melone in den Vordergrund. Die Melonenrose in der Mitte war von Reifegrad, Geschmack und Textur für mich eine Referenz für das Produkt Melone. Begleitet wurde sie durch Frischkäsecrème, Basilikum-Sorbet und einen Jus mit Melonensaft, Gin und Mezcal als Zutaten.

BERLINGOTS©ASP
«moitié-moitié» fondue melted heart
green zebra tomato infused with verbena
rose geranium and woodruff emulsion

Diese Vorspeise wurde als Signatur-Gericht von Anne-Sophie Pic angekündigt. Hauptdarsteller waren fünf mit flüssigem Fondue “halb und halb” gefüllte Ravioli. Dazu gab es das mit Verbene aromatisierte Innere der grünen Zebratomate und eine Rosen-, Geranien-, Waldmeister-Emulsion. Das Fondue bestand aus Gruyère- und Vacherin-Käse. Dies war in der Tat ein sehr gutes Gericht.

FISH FROM LEMAN LAKE
zucchini from Bremblens and nasturtium candy
marigold flower warm mayonnaise,
Niels Rodin’s kaffir lime leaves

Als Hauptgang wurde auf zwei Tellern ein leichtes Fischgericht serviert. Auf dem Hauptteller gruppierten sich fünf Stück auf der Haut gebratene Stücke Felchen-Filet aus dem Genfer See um einen Raviolo aus Mangold, welcher mit Flusskrebs- und Saiblingstatar gefüllt war. Dazu wurde am Tisch eine warme Mangoldmayonnaise auf den Teller gelöffelt. Diese war sehr fluffig aufgeschlagen, sodass sie auch sehr leicht daherkam. Streifen von gelber und grüner Zucchini und Kapuzinerkresse-Candy komplettierten den Teller.
Auf dem Nebenteller wurden noch zwei “Fischknusperli” vom Zander mit etwas schwererer Mayonnaise serviert. Diese waren die besten “Fischknusperli”, die ich je probiert habe. Auch das Essen auf dem Hauptteller war sehr gut.

CHOCOLATE GAVOTE FROM NOANOA FARM
cherries from Blondel orchard in Crissier
elderflower infusion
vanilla and Bourbon coffee ice cream

Man entschied sich wohl wegen der kleinen Ganganzahl für das schwerste verfügbare Dessert in diesem Mittagsmenü. Dabei empfand ich es nicht als wirklich schwer.
Ein längliches “Schokoladenboot” war mit Schokoladenganache und Kirschcrème gefüllt und von Schokoladenstreifen, luftigem Schokoladenbiskuit, der wie Luftschokolade aussah, und Blüten bedeckt. Dazu gab es eine Eiscrème vom Geschmack geräucherte Vanille und Kaffee und eine leichte Schokoladenmousse bedeckt mit Splittern fein gehobelter Schokolade. Am Tisch wurde noch eine Sauce auf Basis von Kirsche, Port und Holunderblüte angegossen. Das schmeckte alles sehr gut.
Die Kakaobohnen kommen aus Kamerun und wurden von einem Produzenten in Lausanne zu Schokolade verarbeitet, die für dieses Dessert verwendet wurde.

Meringe mit Erdnuss-, Pistazien- und Montelimar-Nougatstücken und Doppelrahm La Gruyère
Pistazientartelette
Orangenblüten und Schwarze Johannisbeere

Meringue und Pistazientartelette schmeckten sehr gut, die beiden Fruchtsphären, die eher den herb-sauren Geschmacksraum abdeckten, etwas weniger.

Fazit

Anne Sophie Pic, die sich wohl die meiste Zeit in ihrem Hauptrestaurant in Valence aufhält, konzipiert hier eine leichte, frische, Kräuter-betonte Küche. Das Mittagessen war komplett Fleischlos. Beim Dessertteil ist die Süsse reduziert. Es wird viel mit Blüten gearbeitet. Produkteauswahl und –qualität sind auf hohem Niveau. Die Teller sind alle eine Augenweide.

Den Service fand ich etwas steif, besonders am Anfang. Das Setting ist natürlich grossartig, speziell im Sommer, wenn man die Mahlzeiten auf der Terrasse des Beau Rivage Hotels einnehmen kann. Der See ist allerdings kaum zu sehen. Er ist von Bäumen verdeckt, die jedoch gleichzeitig vor unerwünschten Blicken schützen.

Website des Restaurants: Anne-Sophie Pic Das Restaurant

Da Vittorio Brusaporto

Visited: April 2023
Lunch
Rating: Three Michelin Macarons

The restaurant da Vittorio in Brusaporto near Bergamo was on my list since long. We often passed Bergamo on our way to or back from Lago di Garda, Abano Terme, Venezia, or Trieste but never had the time to stop by.

I reserved relatively short term and was lucky to get a Monday lunch reservation. Da Vittorio is part of a bigger family-managed high-class resort. The last kilometer of the drive leads through a residential area first, then a small one-lane road, and ends in front of a metal gate that opens if you ring the bell.

After a short walk from the parking lot through a marvelous park setting, one enters the main entrance hall of the hotel and is guided to the right into the restaurant, which consists of two big rooms. I had a very nice table at the window in the rear room, which is overall a little darker than the first room.

Study of the menu available on the internet shows four different menus and an à la carte selection consisting of starters, first courses, and a fish and meat section. Besides a long 16-course menu, vegetarian, meat, and fish and seafood menus are offered, each eight courses long. All menus are surprise menus without details about the courses.

In the restaurant, a German menu was given to me and I was informed that it also possible to combine menus meaning half seafood half meat including the famous paccheri. This was the way to go for me. Two three glasses of wine should accompany the menu, decided individually during the menu.

Appetizers were served.

Carrot and Ricotta

Mussel, Paprika and Anduja sauce

Both were delicately crafted and very tasty in their reduction to the essentials.

Foie Gras candle, Amaretto salt

Next, a candle was brought and lit, followed by the request to wish for something and to blow out the candle. The wick was removed and it was explained that the rest of the candle was edible. It consisted of foie gras with an icing on it. The icing was not too sweet and harmonized well with the liver filling and the salty Amaretto crumbles on a separate plate.

Amberjack fish with lemongras

As the first course of the menu three pieces of amberjack tataki were served with leek, popcorn, and paprika powder. Smoked olive oil was also on the plate. The fish was of very good quality and its companions did not distract from this.

With the courses from the sea, I took a Renitens Resistenti Nicola Biasi, a PIWI white wine cuvee of various grapes from various regions in Italy.

Four different sorts of homemade Grissini were provided (no photo).

Tuna spaghetti, bagnacauda and pistacho crumble

Announced as “our tuna spaghetti” was this the first dish that really excited me. It consisted of cold tuna spaghetti, in a lukewarm umami-rich bagnacauda sauce with some grated pistachio. The fish had fantastic quality, the temperatures were just right and in its reduced form and right proportions made of it a great course. Bagnacauda is a traditional receipe from Piedmont with garlic and anchovies as base ingredients. Here it was elevated to a higher level with regard to taste and texture.

Scampo tail with cannellini beans and rosemary

And it continued on a consistently high level. The next course was explained as langoustine from Sicily, bean salad and pork broth. Again, only three main ingredients, a main actor of fantastic quality and preparation, the right proportions and an unexpected but fitting combination. The pork broth was the dark transparent liquid on the bottom of the plate. The beige more viscous liquid was a bean based sauce. Very good.

Moeca with anchovies sauce and lemon gel

The last course with ingredients from the sea was a real positive surprise for me. Moeke: the famous soft-shell crab from the Venetian lagoon, which is only available in two seasons of the year and in limited quantity. I was looking for this since long but always missed the season. Now I got it unexpectedly as part of the menu. It was served as fried finger food. You eat the whole thing. I asked for a spoon for the fantastic sauce.

Brioche, croissant, tomato bread
Very good bread quality

A glass of 2018 Azzardo Franchini red was served for the meat courses.

Risotto with pork belly, parmesan crème and chestnut foam

This risotto was a true umami bomb and I also told it to the executive chef Bobo which caused loud laughing at him. The risotto could not have been better: creamy rice of the right bite, umami from the parmesan, meat and its glaze and a little bitterness from the chestnuts. Simply a delicious combination.

Important events were announced non-verbally. Spoon and a fork of golden touch were placed on the table. A side table with young parmesan and three oils of increasing spiciness was pushed toward the main table. On a sudden one had a bib around the neck.

Young parmesan, spicy oils mild, medium, hot

A closed pan was brought, the lid uncovered, and the content shown. Eccolo: pasta with tomato sauce – the famous Paccheri pasta Vittorio style, which has been on the menu for about 50 years. Pasta with tomato sauce is a little bit disrespectful. It is so much more. The preparation, including finishing at the table, is quite laborious. For example, three different varieties of tomatoes are used.

Paccheri pasta Vittorio style

And how did it taste? Very well. Three pieces Paccheri pasta of firm bite, basil leaves, and pieces of tomatoes were in a tomato sauce finished with young parmesan. The sauce is the star, and extra bread is offered so that no drop of it finds its way back into the kitchen. Where at other locations, one maybe wrinkles the nose, here it is even asked to take the rest of the sauce with bread.

Bourguignonne

The main course was composed of a veal cheek slow cooked in Port, fendant onion, and mustard puree. The meat was so tender that a knife was not needed. The jus was very intense. The puree had only a mild taste of mustard and did fit well with the other ingredients.

The cheese lorry with Italian cheeses was presented, but this time I did not order cheese.

With the sweet part of the menu I had two half glasses of sweet wine:
2016 Recioto di Soave Rocco lo Grassi
2019 Essenzia Pojer e Sandri

Banana sorbet and mousse, chocolate and salty chocolate, caramel

Banana and chocolate is a good combination but not very exciting. Remarkable here was the density of the mousse. The taste was good.

Now, a parade of mignardises, pralines, and petits fours started, which to this extend, I know only from one other place and this is the Restaurant Bareiss in black forest.

First, a mini Ferris wheel was brought to the table with mignardises in six of the gondolas.

Then, a carousel, which turned and was illuminated, was presented. A cornet with vanilla cream and hazelnut was prepared, and a piece of Columba, a traditional Italian cake of the easter season, was cut and given on a separate plate.

Cornet with vanilla cream

Columba

Pralinés

The next act was a box with pralines of 15 different tastes.

Pralinés, bottom, left to right: pistacchio, passion fruit, tiramisu

From the Ferris wheel:
Polpette: chocolate
Sandwich
Salami bread: raspberry
Olive
Cheese: citron
Crisp: almond

All pralines were very pure in their taste. The mignardises looked like salty mini dishes but were all sweet.

Sweets

The final cut was the sweets lorry: I could only take one of the Limonchello balls, top left, because I had enough. The service was so kind and prepared a bag with everything out of chocolate for take at home.

Summary

My high expectations were fulfilled. I like the reduction, which is principle here. I am convinced that if I return and order a different menu what I will get will be as excellent as it was during this visit. The service was very friendly and attentive. With every fingerfood, and there was a lot of, a mini towel was provided for cleaning the hands.

Website of the restaurant: Brusaporto Restaurant

Le Calandre Rubano

Lunch
Visited: October 2022
Rating: 3 Michelin Macarons

We visited Le Calandre for the first time in 2018, had the menu “classico” and were very pleased. On being in the area for the autumn holidays, I took the chance and called them on Tuesday for a reservation the same week. They had free tables for lunch on Wednesday, Thursday and Friday. We even could take our small dog with us.

When we arrived, we were guided to a table in a relatively bright area of a room that normally seems to be used for bigger parties. At the table, we already found on each place a tissue sleeve with four bread specialties and two bowl shaped pastries on skewers.

As usual the menu “classico” is offered and two other menus called “max” and “raf” which contain more seasonal ingredients. Since we had the most suited menu for those with intolerances and allergies at the first visit, we decided for à la carte. I ordered a Vie de Romans Sauvignon Blanc Vieris 2020 as wine companion.

Puffed pastry

These whole-wheat pastries were so light and fluffy that you could keep them in the mouth and they slowly dissolved.

Four different kinds of bread/bakeries

A demonstration of what is possible in a variety if you use different kinds of wheat, spices, and grains for the creation of quite different bread. Some were very good; others did not match the taste of us eaters.

Amuses bouches: tartelette with tuna sauce and capers, crispy parmesan roll with lime, a caramelized anchovie with olive cream, fruit gel

The tartelette was really good, the very crispy roll only discloses cheese taste but not lime, the little fish shaped amuse was good.

Warm bread with olive oil from Sicily served on little white porcelain handles with indentation

FU…MARE

Jelly of mackerel, caviar, cold tuna belly foam, bottarga disk

This, I wanted to have again – the only repetition from our first visit.
I had the impression that last time it was a real, more dense ice cream and the proportions of the compounds were better balanced. Still a very good and impressive course.

CALDO FREDDO OF PUMPKIN ORANGE, COFFEE AND WALNUTS

From the menu raf: bowl of warm pumpkin orange puree with coffee sauce at the rim and walnut, pumpkin, orange, and gold decoration. Second bowl with walnut ice cream and decoration of the other components.

CRISPY RICOTTA, MOZZARELLA AND STRACCIATELLA CANNELLONE WITH TOMATO PASSATA

From the menu classico: three with ricotta cream filled crispy rolls, burrata with olive oil, a pastry pillow filled with basil cream and very aromatic tomato sauce served separately.

SMOKED TAGLIOLINI WITH EGG YOLK AND SMOKED BROTH

From the menu classico: al dente cooked spaghetti, egg yolk pepper sauce, guanciale ham jelly cubes of broth and a dried egg yolk on top. In a beaker, à part smoked broth was served with the recommendation to drink it after. A modern interpretation of carbonara.

PENNONI PASTA, INTINGOLO OF SOLE, CAPERS AND GEWÜRZTRAMINER WITH SEA URCHIN POWDER

From the menu max: Sounds fancy but promised more than it revealed in the end. Very al dente cooked pasta, sauce with sole pieces, aromatized with Gewürztraminer and capers. Sea urchin powder on top. I guess the sea urchin powder covered it all with a fishy taste so that no other tastes had the chance to compete with it.

SPIDER CRAB AND ARTICHOKE RAVIOLI

From the menu max: 3 green and 3 beige colored ravioli filled with shellfish cream, artichokes, picked spider crab meat, lime oil and basil sauce. OK, but not overwhelming.

The next course I wanted to order was
FRIED SOFT-SHELL CRABS WITH FIG BLOODY MARY

Unfortunately, the supplier did not deliver the main ingredient of that course that day. “Moeche”, soft shell crab, has season in the Venetian lagoon in spring and autumn but this autumn is too warm so the season starts later. This might be the reason for the delivery problems. We know that from calls in other restaurants, which serve Moeche normally.

Instead, they offered a sea snail course but I decided for purple sole from the menu raf.

PURPLE SOLE

Two rolled filets of sole come with a purple potato puree with capers, raw radicchio, and pomegranate seeds. An unspectacular course that does not show its ingredients from the best side.

Pre-dessert: apple rose water, salty plum, cinnamon pear

FRUITFUL

From the menu max: discs of pear, fig, blackberry, and pear, soft meringue from aqua fava, crispy roll with fruit sorbet. Is this a dessert you’d expect from a restaurant with highest accolade?

CHOCOLATE, HAZELNUT AND COFFEE

Excellent dessert and a big enjoyment for those on the table who had it. Unfortunately, they do not offer anymore the spectacular chocolate game which was available in different versions throughout the years. You can see some of them in Massimiliano Alajmo’s book “Ingredients”.

Mignardises: Remember almond – Marzipan, coffee, walnut; rice crispy with black cherry, soft meringue and chocolate; vanilla ice cream and plum

Summary

While you find a lot of reviews about other Italian 3 macaron restaurants like Osteria Francescana, you do not hear much internationally about Le Calandre. It is perhaps better that way.
In contrary to our first visit I was disappointed. Probably my expectations were too high. Most of the courses we chose were missing the twist that one expects from a restaurant of this quality and price level.
A word about the pricing policy. I absolutely agree that high quality food has a certain price tag and I am willing to pay that if it rewards me with high pleasure and extraordinary experiences. This was with few exceptions not the case during this visit.
Since 2018, the menu bill has increased by almost 25% and is now close to 300 Euros. I doubt, that a carbonara is worth 60 Euros when ordered à la carte.

The service was impeccable and for me above expectation.

Restaurant Rizibizi Portoroz

Dinner
Visited: May 2022
Rating: mentioned in Guide Michelin

We had already eaten at Rizibizi, a restaurant in the resort of Portoroz on the short Mediterranean coast of Slovenia, years ago. At that time it was located a bit above in the town with its own parking lot. Some time ago it moved and is now located directly on the “beach” promenade, squeezed between a pizzeria and another restaurant with Italian-influenced cuisine. The three of us were able to sit outside on the terrace that evening in beautiful weather. I answered the question about the aperitif by asking for a glass of white wine. Sauvignon Blanc with a rather fruity freshness was my request, two bottles were opened one after the other and each was given a glass to taste. The first was too mature, the second rather flat from the aromatics. Finally, a Slovenian Malvasia ended up in the glass, which offered exactly what I was looking for.

The menu is handed out in the form of a newspaper. There are different menus of 4, 5 and 8 courses. There is also a truffle menu and an à la carte selection. We ate à la carte.

Ham/Olives/Bread

We bridged the wait for another guest with good ham, mediocre olives and acceptable bread.

Crunchy Polenta/Onion-red-wine-cream/marinated sardine, crispy chip with anchovy cream

The amuses bouches were unusual, but are not worth remembering. I liked the anchovy cream best.

Octopus/wild asparagus/asparagus creme/Black sesame sponge

Tenderly cooked sliced pulpo was accompanied by wild asparagus and crème from it. Sponge of black sesame and some flowers completed the plate. This cold appetizer plate was okay – no more, no less.

Black truffle shaving at the table

Rizibizi uses a lot of truffles, as mentioned above there is even a six-course truffle menu.

Home made fuži with truffles

Fusi (also Fuži in Croatian and Slovene) is a traditional Istrian pasta from Croatia and Slovenia. It was accompanied by truffle cream and generous shaving of black truffle.

Scallops/potatoes/truffle

Grilled scallops came on a puree of violet potatoes, truffle crème and were covered with truffles.

Huftsteak with truffle

Mashed potatoes, truffle cream, grilled steak and freshly shaved truffle. A green salad was served as a side dish. The meat was of good quality, the side dishes were pleasing.

Finger ribbs

Spare ribs loosened from the bone on mashed potatoes with vegetable chips were served on this plate. Tasted very good to the one who ordered this dish.

Seabass/white polenta/zucchini crème/tomato confit

On slices of white polenta were three pieces of fried sea bass with crispy skin. The whole was surrounded by zucchini cream, in which there were some confit tomatoes. The fish was impeccable in quality and preparation.

Chocolate souffle/mint sauce

What was announced as a chocolate soufflé turned out to be a lava cake with a liquid center. We had to wait for this dessert. The lava cake should probably have stayed in the oven a bit shorter. The chocolate and mint flavor reminded other guests at the table somewhat of the well known sweets After Eight.

Chocolate with truffles

Boldly, truffle was combined here with chocolate mousse, chocolate sauce and chocolate crumble. The mousse was good, for the truffle was not really necessary.

Conclusion

The restaurant is mentioned in Guide Michelin. The ingredients used in the dishes here go beyond an average restaurant cooking. Some preparations know how to please, others less so. The à la carte selection of main dishes is limited, with many interesting options only available for two people. I found the desserts both weak. Overall, however, the company at the table enjoyed it.

Website: rizibizi restaurant