Gourmetrestaurant Silberdistel Ofterschwang

Abendessen
Besucht im März 2022
Bewertung: Ein Michelin Macaron

Das Gourmet-Restaurant Silberdistel befindet sich im 5 Sterne plus Resort Sonnenalp in Ofterschwang Bayern.

Für mich war es ein Vorteil, dass das Restaurant von meiner Unterkunft nur 700 Meter zu Fuss entfernt war. Der Tag des Besuchs war der letzte, bevor das Restaurant für einige Wochen schloss.
Ist man hier zum ersten Mal, so braucht es Führung, um in dem weitverzweigten Haus zur Silberdistel zu finden. Einmal angekommen, hatte ich einen schönen Platz am Fenster mit Blick auf die Aussenpools.

Es wird ein 4, 5 oder 7-gängiges Menü angeboten und bei den Getränkebegleitungen unterscheidet man zwischen Klassik-, Premium-Weinbegleitung und alkoholfreier Begleitung.

Ich wählte das 5-Gang-Menü unter Auslassen des Käsegangs und des vegetarischen Zwischengangs. Ausserdem entschied ich mich für die Premium-Weinbegleitung.

Schon wurden Einstimmungen gereicht.

Rote Beete Sülze auf rote Beete Baiser, Meerrettich-Crème und Alpkäsequiche

Die rote Beete Variation zeichnete sich durch ein sehr knackiges Baiser und ein interessantes Süsse-Meerrettich Wechselspiel aus. Die mit einer halben gelben Minitomate dekorierte lauwarme Quiche hatte genau die richtige Temperatur.

Dinkelbrot, Kürbiskernöl-Creme Fraîche, ungesalzenen Heubutter, Südtiroler Schinkenspeck

Die zwei Stücke des geteilten halben Dinkelbrots empfand ich als etwas gross, die Butter war am Anfang hart und auf dem Kiesel schwierig zu schneiden. Die recht kompakte Crème Fraîche hatte einen schönen, subtilen, nussigen Kürbiskern-Geschmack. Die Qualität des Schinkenspecks war sehr gut.

Corned Lamm in Pilzdashi

Als letzten Gruss aus der Küche gab es ein Scheibe Corned Beef allerdings statt aus Rind aus Lammfleisch zubereitet. Am Tisch wurde ein Pilzdashi angegossen. Dekoriert war das Ganze mit Radieschen-Stiften, einer Frischkäse-artigen Crème und einem grünen knusprigen Kraut, könnten frittierte Algen gewesen sein, was zu dem Dashi passen würde. Das roch sehr gut, schmeckte aber auch durch seine Süffigkeit überaus gut.

Roh marinierter Hirschrücken – Topinambur – Berberitze – Trüffel –”Chiriboga”
Weinbegleitung: 2018 Achletten Smaragd Grüner Veltliner Domäne Wachau

Der erste Gang war dann eine Art Rotwild-Carpaccio, welches von gegrillter Topinambur- Wurzel, einer Topinambur-Praline, einer Art Berberitzen-Kompott, Käsecrème, Himbeercrème und Trüffelstreifen begleitet wurde. Das Fleisch war sehr zart, man konnte es am Gaumen mit der Zunge zerdrücken. Pfeffrige Schärfe war vorhanden, Salzigkeit vermisste ich ein bisschen. Die Berberitze war für den Säurebeitrag zuständig. Chiriboga ist ein rindenloser Blauschimmelkäse, der für die Zubereitung der Käsecrème verwendet wurde.
Die Weinbegleitung wurde eingegossen, ohne dass ein Schluck zum Degustieren angeboten wurde. Nachdem ich darauf aufmerksam gemacht hatte, besserte sich das in den nächsten Gängen.

Am Nebentisch wurde nun Kaviar aus der Dose mit Beilagen serviert.

Nagelfluh-Saibling und Kaviar – Nussbutterfond – Rauchforellenbrandade
Weinbegleitung: 2017 Mersault “Les Tillets” Domaine Jobard Mareg

Nun kam der nächste Gang auf einem warmen Teller. Ein sehr schönes Stück Saibling befand sich auf einem Püree aus Kartoffeln und Rauchforelle (Brandade). Oben auf dem Saibling lag ein knuspriges Stück, welches von der Form an ein frittiertes Schwanzstück eines kleinen Fisches erinnerte. Das Ganze wurde abgeschlossen von einer Nocke Kaviar. Im sehr guten Nussbutterfond mit Schnittlauch und Forellenkaviar waren noch Gelwürfel zu finden, die Fruchtigkeit und etwas Säure beitrugen. Alles in allem ein sehr gutes Gericht, welches mir gut geschmeckt hat.

An einem anderen Nebentisch gab es nun sautierte Entenleber mit Himbeeren und Jus, die von einem Kracher Zweigelt Trockenbeerenauslese begleitet wurde.

Geselchtes Lammbäckle – Powidlkraut –geflämmte Erdäpfel
Weinbegleitung: 2018 Roda I Reserva Tempranillo

Sehr zartes Lammbäckle auf Lammjus mit Rotkohl, der mit Powidl (böhmischem Zwetschgenmus) gekocht wurde, eine geflämmte Kartoffelschnecke und ein mit BBQ-Sauce gefülltes Kartoffelkissen bildeten den nächsten Gang. Das Fleisch hatte eine ähnliche Konsistenz wie Pulled Pork. Sehr gut!
Dazu wurde ein im Holz ausgebauter Tempranillo mit 5% Cabernet Sauvignon serviert – ein sehr guter Wein.

An einem weiteren Nebentisch wurde jetzt ein ganzer Hummer vorbereitet und Seezunge tranchiert.

Salmaser Reh – Kerbelwurzel – Zirbe – schwarze Walnuss – Moosbeere
Weinbegleitung: 2018 Rings Syrah Reserve

Im Hauptgang gab es ein optimal zubereitetes Stück Rehrücken mit gefülltem Griesknödel, in Butter sautierte Kerbelwurzel, Kerbelwurzelpüree, Kerbelwurzelchip, schwarze eingelegte Walnuss-Scheiben, Rehjus und Moosbeeren-Gel. Die Zirbe habe ich nicht wahrgenommen. Die Beilagen waren klug gewählt. Überraschend war für mich die süssliche Kerbelwurzel. Auch der Griessknödel war sehr gut. In einer separaten kleinen Schüssel wurde dazu eine Rehbulette (Fleischpflanzerl, Frikadelle) aus der Keule auf Wirsing serviert. Alles in allem war das ein sehr wohlschmeckender Gang.
Der Syrah aus Deutschland, der diesen Gang Glasweise mittels Coravin begleitete, passte ebenfalls sehr gut dazu, war er doch schön rund und nicht von der pfeffrigen, “punchigen” Sorte.

Zitronen-Kirschsorbet und Buttermilch-Champagner-Sorbet unter einem Silberdistelchip

Beim Pré-Dessert fühlte ich mich an meinen Besuch letztes Jahr im Aqua in Wolfsburg erinnert, wurde es doch auch im umgedrehten Boden einer Champagnerflasche serviert. Die hier zwei Sorbets waren allerdings andere, haben aber auch gut geschmeckt. Der Chip war sehr knusprig. Beim Anblick des Chips auf dem Foto sagte meine Tochter spontan: ” Der ist nicht perfekt, die haben vergessen, die kleinen Anhängsel rechts vor dem Servieren zu entfernen.” 🙂

Süsse Heumilch – cremig, luftig, knusprig – Zimtblüte – Blutorangen
Weinbegleitung: 2018 Randersacker Sonnenstuhl Rieslaner Weingut am Stein

Der Dessertteller bot drei Variationen Heumilch (Gel/Crème, Schaum, Chip), welche von Crème, Sorbet und Filets der Blutorange begleitet wurden. Ausserdem befand sich auf dem Teller noch Karamell von weisser Schokolade.
Der Wein dazu bot ein schönes Süsse-/Säure- Spiel.

Luftschokolade, Wacholderstein, Enzianpraline

Auf einer Zehnender-Geweihstange wurden die Petit Fours serviert. Diese schmeckten interessant, sind aber sicher nicht jedermanns Sache.
An einem weiteren Nebentisch wird jetzt ein Dessert flambiert. Es handelte sich wahrscheinlich um Crêpe Suzette.

Fazit

Der “Grosse Streifzug – Alpine Cuisine” hat mir gut gefallen. Die Zutaten des Menüs sind regional und man sieht das Bemühen, möglichst viel von einem Grundprodukt zu verarbeiten. Man kann hier auch à la Carte speisen und an meinen textlichen Einschüben über die Nebentische kann man erkennen, dass hier die grosse Klassik mit teilweise nicht mehr so regionalen Produkten (Hummer z.B.) zelebriert wird. Alles in allem war dies ein lohnender Besuch und ich würde wiederkommen, wenn sich die Gelegenheit böte.

Internet: Gourmetrestaurant Silberdistel

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Restaurant Bareiss Baiersbronn

Besucht am 20.06.2021
Mittagessen
Bewertung: Drei Michelin Macarons

Nach langer Zeit habe ich Mal wieder das Gourmetrestaurant Bareiss besucht. Dies ist nun mein insgesamt dritter Besuch und nach drei Ein-Sterne „Vorgeplänkeln“ meine erste Drei- Sterne Erfahrung nach dem langen Corona-Lockdown. Von den ersten beiden Besuchen hier gibt es keine Berichte.

Andere Berichte, die man im Internet lesen kann, werfen dem Gastraum 70er Jahre Charme und dem Personal manchmal Steifigkeit und mangelnde Motivation vor. Ambiente ist bekanntlichermassen Geschmacksache und nicht jeder steht auf hellgraue karge Schlichtheit, wie sie heute in vielen Gasträumen vorherrscht. Auch die Betreuung durch die Gastgeber, insbesondere durch den Maître Herrn Brandt und den Sommelier Herrn Mezda, war heute ganz hervorragend. Das Restaurant war zu Mittag nicht voll ausgebucht. Zwei Tische blieben frei.

Aber mein Interesse gilt ja hauptsächlich dem, was auf den Teller kommt und es ging sogleich los mit der Apéro Etagère.

Warme Lauchtarte mit Apfelessig
Sushi-Reisrolle mit Tandooricrème
Gebeizter Saibling auf Knäckebrot-Chip mit Crème Fraîche
Kalbstatar mit Eigelbcrème und Imperialkaviar

Ich wählte dann das grosse Degustationsmenü. Von meinen ersten Besuchen wusste ich, dass hier gross aufgetischt wird, auch was die Portionen betrifft und so wählte ich die mächtigsten Menügänge ab, die Gänseleber und den Käsewagen.

Bezüglich der Weinbegleitung konnte ich mit Herrn Mezda etwas aushandeln, was ich so schon einige Male in anderen Restaurants praktiziert hatte – eine vollständige Weinbegleitung, aber in reduzierter Menge.

Nach der Menüauswahl wurde Brot mit gesalzener und Süssrahmbutter serviert.

Kaltes Amuse Bouche
Gerösteter Blumenkohl mit Tandoori-Espuma, Blumenkohlcrème und Curry-Crème
Raz El Hanout Granité mit Hummus und Couscous
2017 Riesling 1000 Sterne Alexander Laible Baden

Interessantes Spiel mit nordafrikanischen Aromen zu dem der Riesling mit seiner Säure gut passte.

Warmes Amuse Bouche
Weisser Heilbutt in Croutons gebraten auf lauwarmem Spargelsalat
2015 Sauvignon Blanc Terravin Marlborough NZ

Schön knuspriger Heilbutt-Snack auf Spargelstücken mit genau richtigem Biss und feiner Säure der „Salatsauce“.

Gambas Carabinero mit Erbsencrème, Sauerrahm, Estragon und roh marinierten Zuckerschoten
2017 UBE Miraflores Cota 45 Jerez

Der Carabinero hatte eine phantastische Qualität und war auf den Punkt gegart. Der Wein war etwas ganz Spezielles, im Prinzip ein Sherry ohne Spritung. Allein nicht gut zu trinken, aber in der Kombination mit der Süsse des Krustentiers eine Wucht. Die Jodigkeit und Salzigkeit, die diesen in der Nähe der Küste des Golf von Cadiz angebauten Wein auszeichnen, passten sehr gut dazu.

Confierter Kabeljau und Pulpo mit Artischockenfondue und emulgiertem Pulposud
2018 PiVell Le Roc des Anges Côtes Catalanes

Auch hier wieder Spitzen-Fischqualität, sehr gut in Geschmack und Textur. Leider war das Kabeljaustück zu kalt. Die Deko-Artischocken sehen auf dem Foto trocken aus, waren aber angenehm weich und aromatisch. Das kleine rote Tomatenconfit war hervorragend und ist für dieses Gericht unabdinglich.

Sautiertes Milchkalbsbries auf weißem Bohnenpüree und Kopfsalatvinaigrette
2015 Cuvée Caroline Gemischter Satz Pranzegg Südtirol

Drei Stücke knusprig gebratenes Bries, genau wie ich es mag, waren auf Streifen von Bohnenpürée angerichtet, auf dem die Kopfsalatvinaigrette verteilt war.

“Reh aus der Bareiss Jagd“
Gebratener Rücken mit Ofensellerie, Pfifferlingen und Holunderblüten
Rehnüsschen mit Wildaromaten im Rotweinsud pochiert auf Selleriesalat, Silberzwiebelchen und Pfifferlingen
Raviolo gefüllt mit Holunderjus
2015 Bandol Rouge Domaine Tempier Provence

Das Hauptgericht war auf drei verschiedenen „Porzellanpräsentationsteilen“ angerichtet. Auf dem Teller der Rehrücken von exzellenter Qualität, in einer Schüssel das Rehnüsschen ebenfalls hervorragend und – sehr besonders – unter einer Porzellan-Cloche ein Raviolo gefüllt mit Holunderjus. Seine Süsse ersetzte hier die sonst zu Wild übliche Preiselbeerenzubereitung. Sehr schmackhaft auch der Zylinder aus Selleriepürée und Selleriestücken.

Da es mir vom Sättigungsgrad hier noch gut ging, tauschte ich nun das Himbeeren- Menüdessert gegen jenes Himbeerdessert von der Dessertkarte aus. Dieses kam in fünf (!) Variationen. Es hat sich voll gelohnt.

Himbeeren
Weißes Schokoladen-Himbeertörtchen auf Schokoladensablé mit Himbeersauce
Himbeersorbet auf Apfel und Thymiansauce
Geeiste Yuzu mit marinierten Himbeeren
Lychee-Himbeerpraline
Himbeercrème mit Vanille-Essig Gel
2017 Moscato Rosa Stiftskellerei Südtirol

Mein Favorit: Die Zubereitung mit dem Himbeersorbet vor dem geeisten Yuzu und dem weissen Schokoladen-Himbeertörtchen. Das Törtchen wäre für sich allein genommen schon ein Spitzendessert. Das süsse Sorbet mit der Säure des Apfels, der knusprigen Gebäckkomponente und der kräutrigen Thymiannote war aber das interessantere Geschmackserlebnis. Und eine Kombination von Yuzu-Säure mit süsser Himbeere gewinnt bei mir auch immer. Insgesamt das beste Himbeerdessert, das ich je gegessen habe. Der Rosa Moscato passte ganz hervorragend dazu.

Friandises
Vorn von links nach rechts: Pistazie Himbeere Nougat, Aprikosenpralinée, exotisches Marshmellow (Mango)
Hinten von rechts nach links: Limettentarte, Mandelpralinenküchlein

Das Mandelpralineküchlein gefiel am besten.

Confiserie vom Wagen
Im Uhrzeigersinn
Marinierte Erdbeeren
Schokomousse-Törtchen
Macaron Pistazie Marzipan
Macaron Vanille Nougat
Fruchtgelee Kirsch Schoko
Fruchtgelee Mango Piment
Pralinen aus den Kisten
Von oben Mitte im Uhrzeigersinn
Vanille Nougat
Yuzu Praline (noch vom Wagen)
Passionsfrucht Rosmarin
Leicht gesalzener Biskuit
Himbeere Rose

Favoriten: Yuzu Praline vor leicht gesalzener Biskuit
Nicht mein Ding: Passionsfrucht Rosmarin, Himbeere Rose

Fazit

Ein Spitzen-Mittagessen, eine gute Weinbegleitung und aufmerksame, gut gelaunte Gastgeber machten dies zu einem unvergesslichen Besuch. Da es hier üblich ist, dass zuerst der Patron des Hotels, Herr Bareiss, und dann der Maître de Cuisine, Herr Lumpp, vorbeikommen, ergibt sich die Gelegenheit zu interessanten Gesprächen. Besonders mit Herrn Bareiss habe ich mich diesmal nett unterhalten. Dies vielleicht das erste Mal, war ich die beiden anderen Male doch mit Englisch-sprachigen Tischgenossen hier und er wirkte etwas verschlossen.

Le Flair Düsseldorf

Abendessen
Besucht am 16.06.2019
Bewertung: Ein Michelin Macaron

Das Gourmetrestaurant “Le Flair” ist etwas zurückgesetzt im Erdgeschoss eines modernen Gebäudes in einem Neubaugebiet unweit der S-Bahn-Station Düsseldorf Zoo gelegen. Schön ist es, bei gutem Wetter auch draussen sitzen zu können, was ich an diesem Abend auch getan habe.

Das Le Flair bietet auch am Sonntag einen Mittag- und Abendservice an.

Der Koch, Dany Cerf, kommt ursprünglich aus der Schweiz und zwar aus dem Kanton Jura. Er hat unter anderem im Baur au Lac in Zürich und im Schiffchen in Düsseldorf gekocht.

Als Aperitiv habe ich einen Copenhagen Sparkling Tea genommen. Es begann mit fünf kleinen Amuse Bouche Leckereien:


Von rechts im Uhrzeigersinn: Baiser mit Gurke und Erdnuss, Pizzabrot mit Anchovis und Frischkäsecrème, salziger Mürbeteig mit Zuckerspiegel und rotem Pfeffer, Tapioka Cracker mit Limone und Schellfischcrème, Financier mit Rucola-Geschmack

Alle fünf waren wohlschmeckende Leckereien mit intensiven Aromen. Speziell die Baiser-Stange überraschte mit deutlich wahrnehmbarem Gurkengeschmack. Sehr schön auch das Geschirr in Form eines Ginkoblatts.

Und ein Kümmelcracker
Als weiteren Gruss aus der Küche gab es eine Erdbeer-Tomaten-Gazpacho mit Basilikumsorbet

Bei einem solchen Gericht ist die Balance Erdbeere-Tomate entscheidend. Zuviel Erdbeere macht daraus eine “Erdbeer-Suppe”. Für meinen Geschmack war dies an der Grenze.

Obsiblue-Garnelen mit Fenchel, Muschelkartoffelravioli und Muschelsud Weinbegleitung: 2017 Chateu de Montfaucon, Comtesse Madeleine Cote de Rhone

Der Wein mit seinen Gewürzaromen wie z.B. Anis funktionierte mit dem Gericht speziell wegen des Fenchels hervorragend. Als Wein zum allein geniessen für meinen Geschmack eher ungeeignet. Der Gang an sich war sehr gut mit intensiv herausgearbeitetem Muschelaroma.

Kabeljau mit Erbsen und Chorizo, Zitronenabrieb
Weinbegleitung: 2017 Springfontain Chenin Blanc Walker Bay Südafrika

Ein sehr guter Gang mit einem perfekt gegarten Kabeljau und einer schönen Aromenkomposition. Nach dem Kabeljau mit Champagnersauce und Kaviar , den ich im atelier Joël Robuchon in New York gegessen habe (siehe Bericht), das zweitbeste Gericht mit diesem Fisch, das ich je gegessen habe.

Stücke aus der Keule vom Quercy-Lamm mit Artischocken, Artischockenpüree, Fenchel und Oliven Weinbegleitung: 2012 La Marginale Thierry Germain Domaine des Roches Neuves

Auch hier eine schöne Aromenkomposition der drei Hauptkomponenten des Gerichts. Der etwas gereifte 100% Cabernet Franc passte gut dazu.

Dessert-Trilogie von unten nach oben: Marzipantörtchen mit Erdbeeren, Basilikum, Mandeln und Kümmelmeringue, Panna Cotta mit Erdbeersauce, Crumble und Ananas Anis Sorbet, Tiramisu mit Blaubeeren und Zuckerspiegel.
Hier noch einmal das Marzipantörtchen, welches aus einem gebackenen Teig-Ring mit eingefüllten Komponenten bestand.
Mignardises: Himbeer-Fruchtgummi, Mandelkaramell
Kaffeepraline und Waffelröllchen à la Jurasienne

Fazit:

So stelle ich mir Küche auf diesem Bewertungsniveau vor. Wenige Komponenten von hervorragender Produktqualität gekonnt zubereitet. Noch dazu ein tadelloser, freundlicher Service. Schade, dass nicht mehr Gourmets das Angebot an diesem Abend wahrnahmen.