Besucht im März 2023 Mittagessen Bewertung: Ein Michelin-Macaron, 17 Gault Millau Punkte
Heute gibt es nur einen Kurzbericht. Grund: Zukünftige Besucher müssen sich kein Bild mehr davon machen, was auf den Teller kommt. Der Chefkoch Antonio Colaianni verlässt das Restaurant auf Ende April und es wird eine Konzeptänderung wahrscheinlich weg vom Fine Dining geben.
Wir nahmen zum Lunch ein Flasche Ornellaia Le Volte 2016. Dieser schmeckt uns sehr gut. 2016 war in der Toskana ja auch ein hervorragender Jahrgang.
Nach dem mit der Berkel Aufschnittmaschine hauchdünn aufgeschnittenen Schinken, dem üblichen Brot (Sauerteig, Foccacia, Grissini) und Beilagen (Olivenöl, Ricottacrème mit Pfeffer und Sofritto-Crème) gab es folgendes Mittagsmenü:
Tartara di tonno con crema di finocchio e avocado Thunfischtatar mit Fenchelcrème, Avocado und Orange
Fett-freies Thunfischtatar, wahrscheinlich vom Rücken. Kein sehr starker Eigengeschmack, sodass ich es blind nicht von einem Rindertatar unterscheiden könnte. Fein gehobelter Fenchel und aufgeschlagene Creme fraîche? oben auf. Ein Avocadofilet mit getrockneten Tomaten auf der Seite, Brotchip, Fenchel-Orangen-, Tomaten- und Olivencrème.
oder
Vellutata di topinambur con pancetta croccante Topinambur-Velouté mit knusprigem Speck
Topinambur-Samtsuppe mit gebratenem Pancetta als Einlage
Filetto di pesce rosso con risotto al limone Rotbarschfilet an Hummersauce mit Zitronenrisotto und Mönchsbart
Recht simples aber sehr wohlschmeckendes Gericht. Gebratenes Rotbarschfilet, gesalzenes Zitronenrisotto, sehr gute Hummersauce, Mönchsbart als Gemüse, welches aber noch kleine Sellerie- und Karottenwürfel als Verfeinerung enthielt und eher zurückhaltend gesalzen war. Einige Gemüsechips bildeten die Dekoration und boten etwas Crunch.
oder
Tagliata di manzo con patata dolce alla griglia Aufgeschnittenes Rindsentrecôte mit Süsskartoffeln und Rauke
DOLCE
Panna cotta al basilico con Mango Basilikum-Panna Cotta mit Mango-Chili und Passionsfrucht
Eine Vanille Basilikum Panna Cotta mit gerade der richtigen Basilikum-Intensität kam mit einem geschmackvollen Passionsfruchtsorbet, einem Mango-Passionsfrucht-Chili-Kompott, kandierten Mandeln, Limetten-Gel und frittierten und normalen Basilikumblättern. Sehr gut!
Zum Abschluss wurden sehr knusprige Sfogliatelle à la Napoletana und Haselnuss-Nougat-Pralinen serviert.
Fazit
Dies war immer wieder einen Besuch wert und ich werde italienische Küche auf diesem Niveau in Zürich vermissen. Einige der Signaturgerichte sind hier seit Eröffnung mit Antonio auf der Karte. Einmal kommen wir allerhöchstwahrscheinlich noch.
Besucht im Dezember 2022 Mittagessen Bewertung: Drei Michelin Macarons
Ich plante einen Termin im Schwarzwald und dachte, es sei eine gute Idee, diesen mit einem anschliessenden Mittagessen zu verbinden. Eine Woche vorher sah ich mich also nach Optionen um. Meine erste Wahl hatte an diesem Samstag keinen Tisch frei, da dachte ich, warum nicht zum Jahresende nicht nochmal die höchste Kategorie besuchen. Tischanfragen in der Schwarzwaldstube und im Bareiss, beide in Baiersbronn, endeten mit einem Platz auf der Warteliste und einer Zusage in letzterem. Die Anfahrt gestaltete sich dann doch etwas mühsam, da aufgrund der Sperrung der Strasse von Freudenstadt nach Baiersbronn wegen Bauarbeiten teilweise riesige Umwege nach Mitteltal in Kauf genommen werden müssen. Dies soll wohl bis 2025 so sein.
Bei Ankunft begrüsste mich der Restaurantleiter, Herr Brandt, schon vor der Tür und geleitete mich an meinen Platz links vom Eingang um die Ecke. Zwei Tische blieben heute Mittag frei.
Ich hatte vorher das aktuelle Menü studiert und war hin- und hergerissen zwischen à la Carte und einem der Menüs. Herr Brandt bestätigte mir, dass die auf der Website publizierte Version aktuell sei. Das Adventsmenü wurde mir allerdings nicht präsentiert. Dies sei hauptsächlich für abends gedacht. Ich könnte es jedoch trotzdem wählen. Ich fragte also an, ob ich das grosse Degustationsmenü mit einigen Modifikationen haben könne. Und ich konnte: ohne Hauptgang, ohne Käse und ohne eigentlich vorgesehenes Dessert, dafür mit Jakobsmuschel aus dem Adventsmenü statt Kingfish und mit dem Valrhona-Schokoladendessert aus der à la Carte Auswahl.
Wein handelte ich wie üblich mit Herrn Mezda aus, eine Begleitung mit 4 Gläsern zu den 4 ersten Gängen sollte es sein.
Sogleich ging es los mit der Apéro Etagère.
Apéro Etagère von oben nach unten Pastrami vom Wagyu mit BBQ-Sauce und Rotkohl Sushi-Reisrolle mit rotem Curry Röstzwiebeltarte Geräucherter Aal mit Sauerrahm und Limette
In allen Kleinigkeiten sind die Aromen der beteiligten Zutaten sehr schön herausgearbeitet. Nichts ist zu dominant und alles ergänzt sich sehr gut. Texturell ist es abwechslungsreich. Besucht man das Bareiss öfter, fällt auf, dass bei den Amuses nicht sehr stark variiert wird. In ähnlicher Form hatte ich dies schon im Mai.
Gleichzeitig mit den Apéros wurden gutes, warmes Brot und gesalzene und ungesalzene Butter serviert.
Nun kam recht zügig schon das kalte Amuse Bouche.
Variation von Rettich und Sauerrahm
Die grösste Komponente auf dem Teller war eine Mousse und kein Eis. Dieses vegetarische Amuse Bouche war ideal geeignet, um die Papillen auf das kommende vorzubereiten, so frisch und mit einigen säuerlichen Komponenten, wie es daherkam.
Kaltes Amuse Bouche: dazu Schaum vom grünen Apfel
Dazu gab es diesen herrlichen Schaum, unter dem sich noch eine Brunoise von eben dem Apfel versteckte.
Warmes Amuse Bouche
Kalbsbacke auf Perlgraupen mit Salat, Gemüse und Kalbsjus
Auf den Perlgraupen, die mit knackigem, grünen Gemüsewürfelchen vermischt waren, verbarg sich unter der Kalbsbacken-Tranche ein leicht säuerlicher kleiner Salat in fein Streifen. Das zarte, mürbe Fleisch war von einem sehr guten Jus umgeben.
Variation von der Gänsestopfleber mit Feige, Glühwein und Spekulatius
Weinbegleitung: 2016 Domaine Bellegarde, Cuvée Thibault Moelleux, Frankreich
Gänseleber Panna Cotta im Glühweinsud
Diesmal wollte ich die Gänseleber einmal nehmen. Im Glas Glühwein zum dazu trinken.
Terrine mit Portweingelee und Salzkaramell, Feigeneis und –stücke, Spekulatiuscrème, – kuchenstücke und -crumble, Haselnuss und ein ungetoastetes Brioche. Die Terrine war von sehr guter Qualität. Die weihnachtlichen Begleiter passten dazu. Die Panna Cotta mit Glühwein und Feige war eine schöne Variation. Ich hatte ja gehofft, dass es das Gänselebereis dazu gäbe. Dass das Brioche ungetoastet war, fand ich vom Mundgefühl gewöhnungsbedürftig.
Als Weinbegleitung wurde ein Süsswein gereicht. Diesen trank ich zu dem Gericht nicht aus, da es im Gericht ja schon den Glühwein gab, der natürlich nichts mit dem zu tun hatte, was so auf Weihnachtsmärkten serviert wurde. Auch wenn klar ist, dass der Glühwein eine Komponente auf einem anderen Teller des Gangs aufgreift, hätte ich persönlich im Gericht etwas anderes flüssiges Saisonales gereicht, z.B. eine kleine Kürbis-Velouté mit etwas Foie Gras am Boden.
Sautierter Gamba Carabiniero mit Süßkartoffel und Sanddorn
Weinbegleitung: 2018 Hermes Diactoros II, Omina Romana, Latium, Italien
Neben dem sautierten Krustentierschwanz befanden sich auf dem Teller: Süsskartoffelragout, ein Chip von der violetten Kartoffel und vier Gels/Crèmes. Rosa: Kartoffelcrème von der violetten Kartoffel, orange Sanddorn, braun angedickter Krustentierjus und nicht sichtbar hinter dem Carabiniero ein farbloses Zitrusfruchtgel mit Yuzu-Anteil. Hauptprodukt in hervorragender Qualität mit reduzierter aber sehr passender Begleitung.
Der Wein dazu hat eine interessante Geschichte: Latium südlich von Rom ist das älteste Weinanbaugebiet in Italien. Die Griechen sollen den Wein dorthin gebracht haben. Dieses Gebiet wurde lange in der Neuzeit vernachlässigt. Als der Weinbau dort wieder an Fahrt aufnahm, wurden die ganzen alten Reben herausgerissen und durch moderne Europäische Rebsorten ersetzt. Es gab also kaum noch autochthone Rebsorten im Gebiet. Dieser Wein besteht allerdings aus diesen.
Geflämmte Jakobsmuschelrosette mit Imperial Kaviar, Sauerrahm und brauner Butter
Weinbegleitung: 2019 Old Vines White, Mullineux, Swartland, Südafrika
Ein Gang aus dem Adventsmenü und gleichzeitig ein Signaturgericht vom Chefkoch, Herrn Lumpp. Es hat sich absolut gelohnt, diesen Gang zu bestellen. Herr Lumpp sagte mir beim Gespräch am Tisch, dass Signaturgerichte ab und zu auch Mal wieder auf die Karte aufgenommen werden müssen. Das Gericht bestand im Einzelnen aus einem Kartoffelstampf mit viel Butter und etwas Schnittlauch, der geflämmten und leicht nachgegarten Jakobsmuschel-Rosette, einer Nocke Imperial-Kaviar und etwas aufgeschlagenem Sauerrahm. Abgerundet wird dies durch eine schaumige Beurre Blanc mit Sauerrahm und brauner Butter Ein absolutes Wohlfühlgericht und eines der besten des Jahres, die ich gegessen habe.
Brandade vom Steinbutt mit Staudensellerie und weißem Trüffel aus Alba
Weinbegleitung: 2017 grauer Burgunder Schlossberg Achkarren, Fritz Wassmer, Kaiserstuhl, Deutschland
Auf der à la Carte Karte findet man bei den Fischgerichten Steinbutt mit weissem Trüffel aus Alba in drei Gängen. Dieser Menügang hier ist eine Variation von einem der Gänge. Man könnte der Meinung sein, dies sei ein Steinbutt-Gang. Ist es aber nicht. Steinbutt bereitet hier teilweise die Bühne für den weissen Trüffel, der jetzt Saison hat.
Ich hatte mir zwischendurch die Hände gewaschen und als ich wieder in den Gastraum kam, erfüllte der charakteristische Duft von Trüffel den Raum. Die Knollen wurden auf einer Schale mit Glashaube auf der Anrichte links neben dem Eingang aufbewahrt. Jemand hatte wohl gerade einen Gang serviert bekommen, bei dem frischer Trüffel am Tisch über den Teller gerieben wurde.
Dies passierte auch auf meinem oben abgebildeten Teller. Basis für den Trüffel ist eine Brandade, eine Art Pürée aus Kartoffel und Fisch. Der Fischanteil war hier sehr hoch und bestand, wie mir Herr Lumpp sagte, aus frischem Kabeljau und frischem Steinbutt. Dies macht das Ganze etwas subtiler als die ursprüngliche Version mit Bacalhau (Stockfisch) und der Kabeljau gibt Struktur, die allein durch Steinbutt nicht zu erreichen wäre. Das Gericht schmeckte sehr gut, so richtig schlotzig, süffig, herzhaft. Mir kam noch der Gedanke, warum man einen Edelfisch wie Steinbutt für so etwas Profanes wie ein Pürée nutzen sollte, aber sei es drum. Es hat einfach sehr gut geschmeckt.
Fritz Wassmer ist übrigens der Bruder von dem etwas bekannteren Markus Wassmer. Beide Weingüter sollte man im Mai besuchen, dann hat man von allem etwas, was hier angeboten wird: Erdbeeren, Spargel und Wein.
Valrhona Schokolade
1. Zartbitterschokolade 58 mit schwarzen Johannisbeeren und Praliné
2. Dulcey Schokolade mit Butterkekscrème und Verveine
3. Weißes Schokoladentörtchen mit Blutorange, Mohn und Espressoeis
4. Jivara Chantilly mit Milchcrème, Balsamico und Kirschblütenhonig
Da ist es wieder – eins von diesen Superdesserts vom Patissier Herrn Leitner. Mir persölich gefiel die Variation auf dem Glasteller mit den Butterkeksvariationen am besten.
Friandises
Canele mit Rum und Vanille, Mandelküchlein mit Blaubeere, Marshmellow mit Aprikose und Mango, Kokosparfait mit flüssigem Kern, Himbeer-Pistazien-Nougat-Tarte
Alle sehr gut. Mein Favorit dieses Mal: das Kokosparfait.
Nun wieder die Herausforderung und die Qual der Wahl für jede/jeden, die/der noch etwas Platz für weitere Süssigkeiten hat – der Wagen mit der Confiserie und die Boxen mit den Pralinen.
Passionsfrucht, Bareiss Marzipan-Kirsch, Milchschokolade Vanille-Nougat Alle schmeckten hervorragend. Herausragend dabei: wie immer die Yuzu-Praline, danach Profiterole und Vanille Nougat.
Fazit
Dies war wohl das beste Mittagessen, was ich hier je hatte. Es gab so gut wie nichts daran auszusetzen und das wenige ist tatsächlich Jammern auf sehr hohem Niveau. Der Restaurantleiter Herr Brandt, Sommelier Herr Mezda und auch alle anderen Servicemitarbeiter sorgen dafür, dass man sich wohlfühlt. Man ist flexibel bei der Menüauswahl und zu dem einen oder anderen Gespräch aufgelegt. Manchmal wünschte ich mir, dass beim Servieren etwas mehr zu dem Gericht erklärt wird, als sowieso auf der Menükarte zu lesen ist.
Besucht: Oktober 2022 Abendessen Bewertung. Ein Michelin Macaron
Wie bereits in meiner Übersicht Kulinarisches Düsseldorf erwähnt, befindet sich das Restaurant im Erdgeschoss eines sehr interessanten Gebäudes, dem Dreischeibenhaus. Abends hat man die Wahl zwischen den Menüs Fauna und Flora, die es jeweils zu 4 oder 5 Gängen gibt. Ich entschied mich für ein 4-gängiges Menü Fauna, hatte aber an diesem Abend keine grosse Lust auf Fleisch. Ich bat um ein Menü “Piscis”. Darauf wurde mir angeboten, den Hauptgang Reh gegen das à la Carte Gericht Seeteufel auszutauschen – sehr schön. Um am nächsten Tag wieder maximal fit zu sein, wählte ich als Begleitung eine halbe Flasche Pouilly-Fumé 2018 Silex.
Amuses
Von rechts nach links: Kurkumakissen mit Kürbisfüllung, Sanddorn-Panna Cotta mit Vanille, gepickelter Karotte und Basilikum, Rettichraviolo mit Nouri-Algencrème gefüllt
Alle drei Amuses waren von ausserordentlich guter Qualität mit interessanten Geschmacksbildern, Texturen und passenden Kombination. Sie waren akkurat gearbeitet, die Komponenten in den richtigen Verhältnissen portioniert, sodass keine Zutat die anderen ausstach. Das Kurkuma-Kürbiskissen zeichnete sich durch leichte Schärfe aus. Die Sanddorn-Panna Cotta war nicht zu sauer. Der Raviolo spielte mit leichter Einmach-Säure vom Rettich und der Jodigkeit der Algenfüllung.
Gruss aus der Küche: Salat und Schaum vom fermentierten Topinambur mit Apfel, Haselnuss und Rosenkohlblättern
Am Tisch wurde aus einer Karaffe Lauchöl in den “Butterkrater” gegossen. Normalerweise halte ich mich mit Brot und Butter zurück. Man will sich daran ja nicht sattessen. Das fiel diesmal schwer. Das Lauchöl gab der Butter einen ganz besonderen anderen Twist und ein Stückchen Brot mit Butter und diesem Lauchöl schmeckte ganz hervorragend.
Weißer Heilbutt & Prunier Caviar mit Blumenkohl-Vichyssoise, Lauch, Buchenholz Rauch und Wacholder
Konfierter Heilbutt mit einer Nocke Kaviar, Lauch Panna Cotta, Blumenkohl roh und als Vichyssoise. Sehr gutes Gericht mit hervorragendem Stück Fisch, zu dem der Kaviar Salzigkeit beisteuerte. Cremige Panna Cotta, knackiger, dünngeschnittene Blumenkohlröschen und eine wohlschmeckende Vichyssoise, die dicke Suppe normalerweise aus gekochtem und pürierten Lauch, Zwiebeln, Kartoffeln, Sahne und Brühe. Aus Bezeichnung und Geschmack schliesse ich, dass der Lauch durch Blumenkohl ersetzt wurde und stattdessen in die Panna Cotta wanderte.
Geflämmte Rotbarbe & Irish Mor Austern mit Knollensellerie, Kartoffeln und Schalotten-Rotweinvinaigrette
Rolle aus Rotbarbenfilet gefüllt mit einer Austernfarce, Kartoffel-Sellerie-Püree, Austernwasserperlen, Minzöl, Schalotten-Rotweinvinaigrette Sellerie war im Pürée nicht schmeckbar, Die Vinaigrette mit ordentlich Säure habe ich separat und nicht mit den anderen Zutaten gegessen. Austernperlen und Minzöl gingen in der Vinaigrette ein bisschen unter. Die gefüllten Rouladen schmeckten sehr gut. Auch wenn man der Meinung sein könnte, dass aus Austern durch eine andere Zubereitungsweise mehr herauszuholen sei, wurden sie hier benutzt, um dem Ganzen eine andere Geschmacksrichtung zu geben. Es schmeckte jedenfalls auf angenehme Weise deutlich nach Auster.
Gebratene Seeteufelmedaillons mit geräucherter Rote Bete, Sardelle, Olive und Kartoffelcannelloni
Salbeischaum mit leichter Säure und deutlich schmeckbarem Salbei, rote Beete Stücke erdig mit recht intensivem Raucharomen, rote Beete Ravioli mit rote Beete Crème gefüllt, Canneloni aus Kartoffelfäden gefüllt mit Crème aus Kartoffel, Sardelle und Olive. Ein spannender, gut ausbalancierter Teller. Und natürlich drei Medaillons vom “Hummers des armen Mannes”, im Vergleich zu anderen Fischarten festfleischige Stücke, grätenfrei, optimal zubereitet – kurz ein Hochgenuss.
Weiße Kaffemousse & Quittenragout mit Schokobrownieboden und Andalimanpfeffer-Eis
Müsste eigentlich heissen: Schokobrownieboden mit Kaffeemousse, Quittenragout & Andalimanpfeffer-Eis Ich liebe diese Desserts mit einer Art gefüllter Riesenpraline, welche ich Beispielsweise schon im Ricos oder im Daniel hatte. Der Dreiklang Praline, Ragout, Eiscrème funktioniert hier gut. Das Quittenragout wurde noch mit Quittensauce verstärkt, das Eis lag auf Salzcrumble, wobei es sich um Krümel eines mit mehr Salz als üblich gebackenem hellen Teigs handelte.
Mignardises
Mandarinenschmand auf braunem Kuchen und getrocknete Mandarinenzeste, Kürbis-Schokokuchen, Haselnusscrème mit Schokolade, rechts Zwetschgenpraline Und dazu noch zum Abschluss gute Petits Fours.
Fazit
Nach den ersten beiden Abendessen war dies nun ein erstes, echtes Highlight. Dreimal Fisch auf sehr unterschiedliche Art zubereitet, teilweise sehr kreative, spannende Kombinationen auf den Tellern und ein tolles Dessert. Was will man mehr? Die Location ist bemerkenswert und auch der Service machte einen guten Job. Hier kann man hingehen, sollte man einmal in Düsseldorf sein. Website des Restaurants: PHOENIX-Restaurant & Weinbar
The opening of another Atelier Robuchon, and that in Geneva, has been a rumor in the press for years. After it was announced that this actually happened in September 2021, the restaurant made it on my list of planned visits. Now, on the occasion of another appointment in the French-speaking part of Switzerland, the opportunity to actually do so arose.
The restaurant has not yet been rated by Michelin, as it has only been open for a short time and the publication of the 2022 Guide Michelin Switzerland has been postponed until fall. Executive chef here is Olivier Jean, who moved from Atelier Taipei. The Atelier there held two Michelin Macarons under him.
The 22-seat counter here is arranged as a strip in front of the kitchen. Four additional tables for groups are also present in the restaurant, which has a separate entrance in “The Woodward” hotel building complex. Through the divider between the serving aisle and the kitchen, one can somewhat observe the activities in the kitchen: For example, arranging on plates from the squeeze bottle, cutting out round brioche slices, breading artichoke quarters with cornstarch, stowing leftovers in storage boxes, and finally, complete cleaning the mostly black kitchen surfaces.
For once, I did not choose my menu from à la carte dishes for lunch today. Reason: the vegetarian menu offered two courses that I would have chosen anyway and, new this weekend, fresh morels, which is one of my favorites as a basic ingredient.
Driving and another appointment in the evening limited the wine enjoyment in terms of quantity, so I had a glass of 2019 Petite Arvine Les Seyes white wine, Cave des Amandieres from Fully, Valais, Switzerland. With the main course, I had a half glass of 2018 Syrah red wine, Christophe Abbet from Martigny, Valais, Switzerland.
Amuse: Mushroom Royale with coulis of parsley and olive, pimento crouton and piment d’Espelette.
This hors d’oevre was served with the vegetarian menu only. Other guests received the classic, foie gras crème with port wine reduction and parmesan foam. The amuse was served lukewarm and featured a lot of umami due to the mushroom flavor – a good start.
Here, too, a basket with several homemade breads was served, most of them excellent tasting
Unsalted and salted butter came with it. The brioche buns are better in New York. These here were too dry.
A BETTERAVE DE GAIA en duo de pommes à l’avocat, herbes fraîches et sorbet à la moutarde verte beetroot with apple and avocado, fresh herbs, green mustard sorbet
This is a dish I’ve been wanting to eat for a while, and had actually picked it for a planned visit to Atelier Montreal, which had fallen victim to Corona. Now I have eaten it here. On the plate is a tartare of beetroot, Gala and Granny Smith apples covered in mixed herbs, unfortunately including coriander, and a mustard ice cream. Next to it there are dabs of gels and creams as there are, beet, avocado, orange?mayonannaise, olive oil. The tartar is interesting by the interplay earthy (beetroot), sour (Granny S.) and sweet (Gala) and slightly spicy by the addition of piment d’Espelette and mustard. The mustard ice cream is mild and goes well with it.
LES MORILLES Mitonnées au vin d’Arbois, œuf du Lignon, galette de riz nacrée au Gruyère Morel mushrooms, sunny side up egg, golden pearl rice with Gruyere cheese
In the center of the plate is a fried egg on a kind of pancake of crispy fried rice. Then to the side are the stars of this dish, fresh fried morels. Slices of shaved Gruyere cheese, arugula and a foam complete the dish. I loved the taste of this one. This dish lands in second place out of all the dishes I have ever eaten at Ateliers. Unbeaten remains the cod I had at Christophe Bellanca in New York.
L’ARTICHAUT POIVRADE en velouté soyeux, gnocchi de ricotta, pistou de roquette baby artichoke in a silky velouté, ricotta gnocchi, arugula pistou
The baby artichoke quarters were thinly breaded and deep-fried. The ricotta gnocchi were very fine, silky smooth, almost velvety. I think I have eaten what is there called Parisian gnocchi before, in New York in a truffle dish. The velouté went well with it. What bothered me, however, was the bitterness of the arugula crème specks, which did not quite fit the flavor picture of artichokes, gnocchi and velouté.
LE BLE FARRO mitonné doucement à la carotte, émulsion lactée au chèvre frais de Genève farro wheat simmered with carrot, milky emulsion with fresh goat cheese from Geneva
As main course was served the grain farro cooked on low heat mixed with pieces of carrot impeccable bite and refined with goat cheese, which added freshness and some acidity. A broth with chives, decoration with various slices of beet and dots of crème fraîche completed this course. The course was very filling. It was served with the famous Robuchon potatoe puree, which I liked better this time than those, I had in ateliers before. It may be that this was due to the combination with the other components.
LE PRE-DESSERT ananas et fruit de la passion, crumble et sorbet à la noix de coco pineapple and passion fruit, coconut crumble and sorbet
Crumble and a compote of pineapple and passion fruit at the bottom of the glass and on top coconut sorbet were covered by coconut foam with lime zest. This pré-dessert was as good as a small dessert with a combination of exotic fruits can be.
LA NOISETTE en variation gourmande au sucre soufflé, confit de coing au poivre Voatsiperifery hazelnut variation, sphere of blown sugar, quince and Voatsiperifery pepper
When this plate is served, at first you see only the sugar sphere and a pattern of quince jelly. Then inside the sphere, at the bottom, there were two disks, one of roasted hazelnut pieces, then a kind of sablé of pastry, on top praline cream, hazelnut pieces and a kind of caramel cream. The dessert was for me a substitute for LA FORÊT NOIRE, which is the standard dessert on the vegetarian menu. I had already eaten this in another Atelier and my request to try something different was gladly granted.
Friandises from left to right: raspberry chocolate pralines, meringues with lemon cream, strawberry vanilla panna cotta slices
Conclusion
A visit to an Atelier Joel Robuchon is always worth the trip. I liked the vegetarian menu. The morel dish was the highlight. All other courses were good to very good with little things here and there that I personally did not 100% like. Piment d’Espelette for example should not be used in almost all the dishes :-). If the opportunity presents itself again, I will go back to try more dishes from the large database of Joel Robuchon recipes. Too bad that such relaxed dining is not possible in Germany.
Lunch Visited July 2021 Awards: One Michelin Macaron
After our visit last year, my family agreed to visit Gucci Osteria again. The fact that you are not forced to eat a whole menu makes it very attractive for a not too long lunch. The venue, the beautiful Gucci plates and the friendly staff brought us to another reservation.
Due to the high temperature outside lunch is currently served inside only and not at the terrace which is located outside in front of Gucci Garden store.
The menu fits on one A4 page and lists some of the courses in very flowery language, which needs explanation during ordering process. It is quite static in comparison to last year with only some exchanged courses.
I had a glass of white wine: GiovinRe 2018 from Viognier grapes of winery Michele Satta in Bolgheri, Toscany
At the beginning hors d’oevres are served.
Home made GrissiniBreadNoisette butterEggplant salsa beignetPappa pomodoro beignetEscabeche
Escabeche is the name of dishes in mainly Spanish language, consisting of marinated main compound e.g. fish or meat, cooked in an acidic sauce normally using vinegar, with paprika for the color, citron or lime juice and additional spices.
Plums
Especially the pappa pomodoro beignet was very good. Pappa pomodoro is the typical tomato bread soup from Toscany, which is more a cream or a paste than a soup. We had a very good one just the day before in Greve in Chianti at the famous Macelleria Falorni.
Emilia Burger – Cotechino, Parmigiano Reggiano, salsa verde and balsamic mayonnaise.Vongo – La! – Risotto, scapece and clams.
Scapece is the Italian counterpart of Escabeche originating from Neapolitan cuisine.
Gadus, Gadus, Gadus
Gadus is the Latin name for cod, Atlantic cod is also known as Gadus morhua. Here, a high quality piece of perfectly cooked cod, just a touch away from raw in the core, comes with a very crispy crust, which reminds me on tapioca chips, several herbs and edible flowers. It sits on an eggplant purée. I unfortunately did not note down the kind of broth added at the table but I think it was chicken broth.
Desserts
Cherry Jubilee
Panna cotta with cherry sorbet and cherry sauce. The cherry taste was so intense that the panna cotta had no chance against it.
Charley’s Dream
Chocolate profiterole filled with Dulce de Leche cream topped with hazelnut spread. A part in a bowl came chocolate sorbet topped with chocolate olive oil jelly cubes. The chocolate taste was very intense and not too sweet. Very good!
As I did last time instead of a dessert I took another “normal” course.
The Birth of Venus – Scallops, tarragon and daikon.
On the photo there is not much to see but daikon radish. Underneath there are mid-sized scallop slices which have pockets filled with a delicate white filling. The broth added at the table is a vegetable broth, which added a touch of acidity to it.
Petit patisserie: Choco coffee Dulce de Leche sphere, Sambuco jelly, salted caramel cake
Summary
If one is anyway in Florence, one should take the opportunity to go here and if it is only for eating two, three courses.
Mittagessen Besucht am: 03.07.2021 Bewertung: Zwei Michelin Macarons
Das Restaurant Pont des Brent liegt in einem kleinen Dorf oberhalb von Montreux, ähnlich dem Hôtel de Ville in Crissier, wo wir dasselbe oberhalb von Lausanne haben.
Das Restaurant ist sehr schlicht, es gibt kaum Blumendekoration. Im Gastraum links vom Eingang befanden sich 6 Tische, alle ausser meinem besetzt mit lokaler Kundschaft. Ich war also der einzige “Fremde”. Die Geräuschkulisse ist recht hoch.
Meine Essensbegleiterin. Die Dame war im Gegensatz zu den anderen Gästen sehr still…
Man setzt hier wohl vor allem auf lokale Kundschaft. Die Website ist folglich komplett auf Französisch gehalten und mit Englisch kommt man hier besser durch als mit Deutsch.
Ich bestellte das 5-Gang plus zwei Desserts Menü und die ohne Erklärung auf der Karte angebotene Weinbegleitung aus 4 Gläsern Weisswein, einem Glas Rotwein und einem Glas Dessertwein. Jeder in diesem Raum ass das Menü, auch wenn ein à la Carte Angebot existiert.
Während des Essens fiel mir auf, dass fast alles auf der Karte regional geprägt ist. Alle Hauptzutaten kamen aus der Schweiz, also kein Wagyu aus Australien oder Hummer aus Maine. Die Weinbegleitung bestand komplett aus Schweizer Weinen. Käse kam aus der Region und es wurden sehr viele Kräuter und Blumen aus der Alpenregion verarbeitet. Also war dies ein sehr nachhaltiges Mittagessen, zumal ich komplett mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreiste.
Für den Bericht habe ich darauf verzichtet, die Speisenfolge zu übersetzen.
UN JOUR DE PRINTEMPS AU PONT DE BRENT…
Les Bouchées apéritives
Le Lac : Bricelet Fribourgeois, tartare de Truite de Chamby aux bourgeons de Sapin
Ein Forellentatar in einer Knusperrolle von Heu bedeckt. Sehr gut.
Le Terroir : Beignet de Tomme Fleurette au Cumin des Prés
Teigkissen mit Fleurette-Käse gefüllt und Kümmel gewürzt
La Forêt : Biscuit moelleux aux Champignons et Épiaire des bois
Mit Pilzen aromatisierter fluffiger Biskuit plus Waldaromen
Das Brotangebot bestand aus vier Haus-gebackenen Sorten: Weissbrot, Landbrot, doppelt gebackenes Sauerteigbrot und ein Brot mit Leinsamen. Brot wurde am Anfang am Tisch vom Laib geschnitten und mit (anfangs zu kalter) gesalzener Butter angeboten.
Saladine de Haricots verts et Chanterelles, Panna cotta à la fleur de Sureau, Pickles de Pêche et Rebibes du Pays d’Enhaut Weinbegleitung: Gentil Blanc Savagnin Blanc Domain Les Hutins, Kanton Genf
Ein Bohnensalat, aber was für einer! Auf mit Holunderbeeren aromatisierter Panna Cotta und Pfirsichpüree waren Bohnen arrangiert. Daneben befanden sich Pfifferlinge, süss-sauer marinierte Pfirsichröllchen und dünne Scheiben eines Hartkäses aus Kuhmilch aus der Gegend um Gstaad. Weisse Holunderblüten wurden als Dekoration benutzt. Das schmeckte grossartig zusammen.
Le Dos de Sandre du Lac Majeur, Nage de légumes verts au Lierre Terrestre Weinbegleitung: Les Romaines Chardonnay 2019 Les Frères Dutruy, Kanton Vaud
Zander aus dem Lago Maggiore auf einer Nage aus grünem Gemüse. Ich meine, Erbsen, Bohnen und Spinat identifiziert zu haben.
Les Crevettes Suisses des Salines du Rhin, Sucs de Carottes, Granola et Oxalis Weinbegleitung: Traminer 2019 Vully Domaine de la Bourgeoise de Morat Demeter Biowein Murtensee Kanton Fribourg
Zuchtcrevette (auch als Garnele oder Shrimp bezeichnet) aus den Rheinsalinen in Rheinfelden mit einem Karottenschaum, Karottenscheiben, Granola und Oxalis-Blüten. Die Crevette war recht bissfest, die Komposition war weniger überzeugend als die bei den anderen Gerichten.
Les Cuisses de Grenouilles de Vallorbe, Sabayon de Colza du Moulin de Sévery et Pollen Weinbegleitung: Orange Wein Klettgau 2018 Müller-Thurgau Amphore Weinbau Markus Ruch Kanton Schaffhausen
Gebratene Stücke Froschschenkelfleisch befanden sich unter einem Raps-Sabayon umgeben von einem knusprigen mit grünen Kräutern bedecktem Teigring. Darüber wurden dann Blütenpollen gegeben.
Meine erste Begegnung mit Orange Wein: ungefiltert, ungeschwefelt, in der Ton-Amphore vergoren. Gemäss Erklärung der Sommelière wird die Amphore genommen, um weitgehend die Säure zu reduzieren und das Fruchtige zu betonen. Nach meinem Geschmack leider nicht ganz gelungen.
Le Mignon de Veau du Seeland parfumé de fleurs de Tussilage, Cœur de Laitue braisée et pomme soufflée Weinbegleitung: Gamaret du Valais Vétroz Vignerons-Éleveurs Kanton Wallis
Filet Mignon vom Kalb von einer sehr dünnen Brotkruste umgeben, Huflattich. Phantastischer Jus, kleine, nicht identifizierbare braune saure Komponente auf dem Bild unten Mitte, Spinatpüree, darauf ein leicht scharf gewürztes Blatt Romana-Salat. Geschmortes Romana- Salat-Herz mit Käse, eine Pomme Soufflé-Sphäre. Superbe Fleischqualität und stimmige Komposition. Der Rotwein, Traube eine Kreuzung aus Gamay und Reichensteiner, hatte eine sehr schöne violett-rote Farbe und war durch die Fruchtbetonung sehr gut als Begleiter zum Kalb geeignet.
Le Chariot de Vieux Gruyère « caramel » et Vacherin d’alpage
Ein Spektakel – mehr leider nicht. Es standen zwei Käsegänge zur Auswahl: eine in der Küche angerichtete Ziegenkäsekomposition und der hier angekündigte 32 Monate gereifte Karamell- Gruyère und ein Alpenvaccherin, die auf einem Wagen kamen. Da ich beide Käsesorten eigentlich gerne mag, war ich neugierig, ob hier vielleicht Qualitäten angeboten werden, die man so nicht kennt. Dem war nicht so. Die Käse waren gut, nicht mehr nicht weniger. Serviert wurden sie mit grünem Tomaten-Senf-Kompott, Pfirsichkompott und karamellisierten Kürbiskernen.
La Tartine caramélisée de Fraises Marriguettes de Charrat, Gaspacho à l’Agastache Weinbegleitung: Chardonne Grand Cru Soleil d’Hiver – Chasselas Passerilé 2018 Cossy&Fils, Kanton Vaud
Die am Tisch angegossene Gaspacho war aromatisiert mit Koreaminze, einer Blume, deren Aroma zwischen Anis und Minze liegen soll. Dazu gab es Vanille-Crème, Erdbeeren, Erdbeersorbet und Minze. Speziell gut war die Erdbeer-“Stulle” (Tartine) auf dem zweiten Bild.
La Rhubarbe Vaudoise laquée au gel de Coriandre, Biscuit sablé et Sorbet
Für mich ohne Koriandergel. Auf einem Sablé thronte ein Stangenabschnitt gerade richtig bissfest gekochten Rhabarbers, geteilt von einem Streifen Crème Chantilly eingedickter Rhabarbersaft, Rhabarbersorbet dekoriert mit marinierten Rhabarberstücken.
Espressopraliné?Schokoladen-Haselnuss-Stange mit fast flüssigem Kern. Sehr gut.Pralinés: oben links mit Blumencrème gefüllt, oben rechts mit Pflaumen-Schokoladenganache-Füllung, unten mit Haselnusscrème-Füllung
Die mit der Haselnusscrème-Füllung gefiel mir am besten, erinnerte mich die Füllung doch stark an die Haselnusscrème, die ich zuhause selber herstelle.
Fazit
Eine interessante Erfahrung. Meine Favoriten beim Essen waren der Bohnensalat und der Hauptgang gefolgt vom Zander. Es schmeckte alles gut. Mir fiel noch auf, dass die Teller sehr heiss aus der Küche kamen, sodass warme Speisen auch wirklich warm serviert wurden – gut. Das Menü hier beweist, dass man eine gewisse Nachhaltigkeit auch ohne Urkarotte auf dem Teller erreichen kann.
Bei der Weinbegleitung war keine Entdeckung dabei. Die Weine passten aber zu den Gängen.
Nun können wir wieder etwas tun, von dem wir vor 15 Monaten nie gedacht hätten, dass wir das längere Zeit nicht tun können – in ein Restaurant im Innenraum essen gehen. Die Schweiz war mit den Öffnungsschritten immer schon etwas weiter und deshalb ist es nun nach 6 Monaten soweit.
Ich habe die Zeit inzwischen genutzt, wenige Gerichte aus besternten Restaurant zu Hause fertigzukochen und meine Koch-Skills insgesamt zu erweitern/verbessern. Viele Gerichte habe ich in dieser langen Zeit in der Küche zum ersten Mal zubereitet und viele Handgriffe zum ersten Mal durchgeführt.
Anlässlich der Abholung von Kochbüchern habe ich also kurzfristig in der Osteria Tre reserviert.
Die Osteria Tre ist eines von drei Restaurants im Hotel Bad Bubendorf. Während der Pandemie- bedingten Schliessung hat im Restaurant ein Wechsel des Chefkochs stattgefunden. Das Restaurant ist nur Abends geöffnet.
Am Wochenende hat man nur die Wahl zwischen zwei unterschiedlichen Menüs: einem 5-Gang- und einem 7-Gang-Menü. Ich entschied mich für das 5-Gang-Menü und bat darum, den Käse auszulassen.
Aufgrund der An-/Abreise-Situation nahm ich ein Glas Weisswein zu den ersten beiden Gängen und ein Glas Rotwein zum Hauptgang.
Kleinigkeiten vorweg: Hausgemachte Grissini; Raumtemperatur: Carbonara-Crème mit krossgebratenem Guanciale, Blutampfer; kalt: Chip vom schwarzen Reis, Wolfsbarschtatar, Brunnenkresse-Crème
Amuse Bouche auf warmem Teller: Gebratene Jakobsmuscheln auf Crème von schwarzem Sesam, rohe, dünne Scheiben Blumenkohl, Saiblingsrogen, Olivenöl, Sesamkörner
Die Jakobsmuscheln waren tadellos von Produktqualität und Zubereitung.
Sehr gutes, warmes Sauerteigbrot, Olivenöl, Fleur de Sel
Tatar vom Gambero rosso, garniert mit Scheiben von Stangensellerie und Radieschen, Orangencrème, eine Art vom Geschmack nicht zu identifizierender Schnee, darauf Basilikumsorbet und eine Scheibe getrocknete Orange, Orangensauce Wein auf Empfehlung des Restaurantchefs: Infatata Malvasia secca von der Insel Salina (vor Sizilien) 2019 Weingut: Caravaglio
Mit diesem Gericht wurde mir zum ersten Mal verständlich, warum der Autor der Seite troisetoiles.de oft seine Abneigung zu kalten Gerichten der Garnelen-artigen im Gegensatz der Hummer-artigen Krustentiere kundtut. Das Tatar hatte eine schleimige Textur. Die Kombination der Aromen war durchaus schlüssig und Qualität und Geschmack der Garnelen OK – aber die Textur. Dies ist kein Fehler der Küche sondern ganz simpel eine Eigenschaft der Zubereitung dieses Produktes. Vielleicht gibt es ja Gourmets, die dies so mögen.
Eine Entdeckung war der Wein, der mit seinen Aromen sehr gut zu den Orangenkomponenten des Gerichts passt. Ich liebe ja trockene Weine, die aus der Malvasia-Traube gekeltert sind. Dies ist ein weiterer für zu Hause.
Risotto mit Pilzen, Walnüssen und Sommertrüffel
Ein wunderbar vor Umami strotzender Gang, dem durch die Walnüsse noch eine knackige Komponente zugefügt wurde.
Hauptgang: Rindsentrecôte mit Karotten, Pilzen, Karotten-Orangen-Püree, mit Tonkabohne verfeinertes Selleriepüree und Kalbsjus Wein: Brunello 2013 von Fanti
Das Fleisch war gut von Produktqualität und Zubereitung, die Beilagen etwas blass. Der Hit war der dichte, intensive Kalbsjus, von dem kein Tropfen aus der kleinen Karaffe in die Küche zurückging.
Im Stielglas serviert: Jasmin- und Verveine-Panna Cotta, Crumble, Aprikosen-Gel, Aprikosensorbet, Stücke von der getrockneten Aprikose, Sablé
Vom Jasmin und der Verveine war nicht viel zu schmecken, aber die Panna Cotta war gut. Etwas problematisch war das Aprikosen-Gel, das als fester Block unter der Panna Cotta im Glas sass. Hier wäre es besser gewesen, es vor dem Einfüllen ins Glas mit dem Pürierstab aufzulockern.
Aprés-Dessert: Tatar aus in Rum marinierter Ananas, Mango-Eiscrème, Limettenschaum
Diese stimmige Fruchtkombination gefiel mir besser als das eigentliche Dessert.
Friandises: Haus-gemachte Cantuccini, Pralinen von links nach rechts: Himbeere, Grand Marnier mit flüssigem Kern, Karamell
Die Praline waren alle gut.
Fazit
Ich bin dankbar, dass ich wieder Essen auf hohem Niveau geniessen kann.
Der Abend liess mich etwas ratlos zurück. Das Gesamterlebnis war OK. Es wurde eine Speisenfolge geboten, die sich durchaus eignet, eine Erwähnung im Guide Michelin zu finden. Ich habe einen neuen Wein entdeckt. Bis auf die schleimigen Garnelen hat alles geschmeckt. Am besten war eigentlich das Risotto. Ich habe keinen Vergleich, wie es unter dem ehemaligen Koch war. Man wird sehen, wie es hier weitergeht.