Le Flair Düsseldorf

Abendessen
Besucht am 16.06.2019
Bewertung: Ein Michelin Macaron

Das Gourmetrestaurant “Le Flair” ist etwas zurückgesetzt im Erdgeschoss eines modernen Gebäudes in einem Neubaugebiet unweit der S-Bahn-Station Düsseldorf Zoo gelegen. Schön ist es, bei gutem Wetter auch draussen sitzen zu können, was ich an diesem Abend auch getan habe.

Das Le Flair bietet auch am Sonntag einen Mittag- und Abendservice an.

Der Koch, Dany Cerf, kommt ursprünglich aus der Schweiz und zwar aus dem Kanton Jura. Er hat unter anderem im Baur au Lac in Zürich und im Schiffchen in Düsseldorf gekocht.

Als Aperitiv habe ich einen Copenhagen Sparkling Tea genommen. Es begann mit fünf kleinen Amuse Bouche Leckereien:


Von rechts im Uhrzeigersinn: Baiser mit Gurke und Erdnuss, Pizzabrot mit Anchovis und Frischkäsecrème, salziger Mürbeteig mit Zuckerspiegel und rotem Pfeffer, Tapioka Cracker mit Limone und Schellfischcrème, Financier mit Rucola-Geschmack

Alle fünf waren wohlschmeckende Leckereien mit intensiven Aromen. Speziell die Baiser-Stange überraschte mit deutlich wahrnehmbarem Gurkengeschmack. Sehr schön auch das Geschirr in Form eines Ginkoblatts.

Und ein Kümmelcracker
Als weiteren Gruss aus der Küche gab es eine Erdbeer-Tomaten-Gazpacho mit Basilikumsorbet

Bei einem solchen Gericht ist die Balance Erdbeere-Tomate entscheidend. Zuviel Erdbeere macht daraus eine “Erdbeer-Suppe”. Für meinen Geschmack war dies an der Grenze.

Obsiblue-Garnelen mit Fenchel, Muschelkartoffelravioli und Muschelsud Weinbegleitung: 2017 Chateu de Montfaucon, Comtesse Madeleine Cote de Rhone

Der Wein mit seinen Gewürzaromen wie z.B. Anis funktionierte mit dem Gericht speziell wegen des Fenchels hervorragend. Als Wein zum allein geniessen für meinen Geschmack eher ungeeignet. Der Gang an sich war sehr gut mit intensiv herausgearbeitetem Muschelaroma.

Kabeljau mit Erbsen und Chorizo, Zitronenabrieb
Weinbegleitung: 2017 Springfontain Chenin Blanc Walker Bay Südafrika

Ein sehr guter Gang mit einem perfekt gegarten Kabeljau und einer schönen Aromenkomposition. Nach dem Kabeljau mit Champagnersauce und Kaviar , den ich im atelier Joël Robuchon in New York gegessen habe (siehe Bericht), das zweitbeste Gericht mit diesem Fisch, das ich je gegessen habe.

Stücke aus der Keule vom Quercy-Lamm mit Artischocken, Artischockenpüree, Fenchel und Oliven Weinbegleitung: 2012 La Marginale Thierry Germain Domaine des Roches Neuves

Auch hier eine schöne Aromenkomposition der drei Hauptkomponenten des Gerichts. Der etwas gereifte 100% Cabernet Franc passte gut dazu.

Dessert-Trilogie von unten nach oben: Marzipantörtchen mit Erdbeeren, Basilikum, Mandeln und Kümmelmeringue, Panna Cotta mit Erdbeersauce, Crumble und Ananas Anis Sorbet, Tiramisu mit Blaubeeren und Zuckerspiegel.
Hier noch einmal das Marzipantörtchen, welches aus einem gebackenen Teig-Ring mit eingefüllten Komponenten bestand.
Mignardises: Himbeer-Fruchtgummi, Mandelkaramell
Kaffeepraline und Waffelröllchen à la Jurasienne

Fazit:

So stelle ich mir Küche auf diesem Bewertungsniveau vor. Wenige Komponenten von hervorragender Produktqualität gekonnt zubereitet. Noch dazu ein tadelloser, freundlicher Service. Schade, dass nicht mehr Gourmets das Angebot an diesem Abend wahrnahmen.

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