Mittagessen
Besucht am 12.12.2019
Bewertung: Zwei Michelin Macarons
Der Raum des Restaurant Pavillon im Baur au Lac Hotel in Zürich ist auch wegen des geschmackvollen Blumenschmucks sicher einer der schönsten, den man in der Region finden kann. Wie muss es erst im Sommer sein, wenn man die Aussicht auf den herrlich blühenden Garten des Hotels geniessen kann.

Das Restaurant bietet unter der Woche ein Zwei- bzw. Dreigang-Mittagessen an, für das wir uns entschieden. Beim Hauptgang kann man zwischen zwei verschiedenen Möglichkeiten wählen. Das Menü wechselt im Zweiwochentakt.
Aus der Weinkarte wählten wir eine halbe Flasche Pully-Fumé de Ladoucette 2017 aus, ein Sauvignon Blanc von der Loire. Wir wollten hinterher noch Arbeiten gehen.
Es begann mit zwei Amuses Bouches.

Dazu wurden Cracker mit Kümmel gereicht.

Weiter ging es mit einem letzten Gruss aus der Küche.

In diesem Gericht versteckte sich in einer der Komponenten eine sehr subtile Note Koriander. Es wurde am Anfang nicht nach Unverträglichkeiten gefragt.
Zum übrigens sehr guten Brot (ohne Bilder; ich hatte ein Safran-Croissant, ein Mini-Baguette und ein Stück Sauerteigbrot) wurden zwei fein aufgeschlagene sehr gute Buttercremes gereicht.

Nun folgte die Vorspeise.

Die Suppe war gut, hätte nach meinem Geschmack aber etwas heisser sein können.
Als nächstes wurde der Hauptgang serviert.
Da wir zu zweit waren, wählten wir je eine der Möglichkeiten.

Der Fisch war von hervorragender Qualität, aussen schön knusprig und innen auf den Punkt gegart.


Dies war ein sehr gutes Gericht: Die zarten saftigen Stücke des Kapauns (ein kastrierter Hahn) waren mit einer hellen Farce mit Estragon, Sellerie- und Trüffelscheiben belegt. Normalerweise bedeutet die Zubereitung “Demi-deuil”, dass Buttermasse und Trüffelscheiben unter die Haut des ganzen Geflügels geschoben werden, man es über Nacht ziehen lässt und am anderen Tag pochiert oder im Backofen brät.
A part wurde eine mit einer wahrscheinlich vom gleichen Tier stammenden Farce gefüllte Krokette gereicht.

Statt des Käses, was ich mir ursprünglich dachte, haben wir dann doch Desserts gewählt. Ich entschied mich für ein mit
Exotik
Mango – Kokosnuss
angeschriebenes Dessert.

Mein Lunchpartner bestellte eine Kugel Hausgemachtes Eis, Pistazie aus dem Piemont. Dazu wurden
Doppelrahm – Vanille aus Tahiti – Chantilly und
Schottisches Sablé
serviert.

Beide Desserts waren, gelinde gesagt, eine Enttäuschung.
Ich erhielt genau das, was auf der Karte stand: Mango und Kokos. Gereifte Mango wurde als Stücke von guter Qualität und Mango-Mousse serviert, Kokos als intensiv danach schmeckendes Sorbet und kleine Stücke Kokosmakrone. Was das geschmacklose durchsichtige Gelee zum Teller beitragen sollte, erschloss sich mir nicht.
Unter dem Thema Exotik habe ich schon deutlich bessere Desserts gegessen, siehe die Berichte aus dem Ophelia und Mövenpick 20/20.
Das Pistazieneis war geschmacklich ebenfalls keine Offenbarung, der Sablé nach unserem Geschmack zu gezuckert.
Zum Abschluss gab es Petit fours.

Die Fruchtgummis waren intensiv vom Geschmack, die Haselnusspralinen gut, die Trüffel nicht so unser Fall, sicher aber von guter Qualität.
Fazit:
Die Hauptgänge waren sicherlich das Highlight dieses Essens, die Suppe vorweg war gut, konnte aber nicht ganz mithalten und die Desserts sind sicher verbesserungswürdig.
Trotzdem werde ich in Zukunft Mal wieder in dieses Restaurant gehen.